Blütenstecher
(Anthonomus
Germ.), Käfer
gattung aus der
Gruppe der Kryptopentameren und der
Familie der
Rüsselkäfer
[* 2] (Curculionina), bunte, kleinere
Käfer
[* 3] mit geneigtem
Kopf, dünnem, cylindrischem, längsriefigem
Rüssel mit starker, auf den
untern Augenrand gerichteter Fühlergrube, kleinen, runden
Augen, dünnen, deutlich gebrochenen, etwas
vor der Mitte des
Rüssels
stehenden
Fühlern, vorn etwas halsartig verengertem Halsschild, ovalem, erhabenem Schildchen, eiförmigen,
gestreiften Flügeldecken und verhältnismäßig großen
Beinen.
Sie fliegen im
Sonnenschein und an warmen
Abenden lebhaft umher und lassen sich mit angezogenem
Rüssel und vorgestreckten,
zusammengeschlagenen
Knieen auf die
Erde fallen, wenn man ihnen nahe kommt. Sie werden als
Käfer und mehr
noch als
Larven den Obstbäumen verderblich, indem sie deren
Knospen
[* 4] zerstören. Der Apfelblütenstecher
(Brenner, A. pomorum
L., s. Tafel
»Käfer«) ist 3,5
mm lang, an
Kopf,
Brust und
Bauch
[* 5] schwärzlich, fein grau behaart, auf den braunen Flügeldecken
mit verwischter grauer Schrägbinde, mit weißem Schildchen und weißer
Linie auf dem Halsschild, an den
Beinen und
Fühlern rostrot, überwintert hinter Rindenschuppen der Obstbäume, unter
Flechten
[* 6] oder in der
Erde, legt im April
seine
Eier
[* 7] einzeln in Apfel- und Birnblütenknospen, welche von der in acht
Tagen auskriechenden
Larve zerstört werden; die
Larve verpuppt sich in den verkümmernden
Knospen, und der
Käfer benagt vom Juni an junge
Blätter.
Gegenmittel:
Anpflanzung spät und rasch treibender Obstarten,
Beschneiden und
Düngen der
Bäume, Abklopfen der
Käfer. Der Birnknospenstecher
(A. piri Schönh.), 3,5
mm lang, dem vorigen sehr ähnlich, aber braun mit weißer Längslinie aus dem Halsschild und gerader grauer
Binde auf den
Flügeln, erwacht noch früher aus dem
Winterschlaf und lebt wie der vorige, besonders aus
Birnbäumen.