Blue
-Stocking
(engl., spr. bluh-), s. Blaustrumpf.
Blue-
Stocking
13 Wörter, 101 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Blue-
Stocking
(engl., spr. bluh-), s. Blaustrumpf.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Blue
stocking
(engl., spr. bluh), s.
Blaustrumpf. ^[= (engl. blue stocking; frz. bas bleu), ein Spottname für gelehrte Frauen, die ihren schöngeistigen ...]
früher in Deutschland
[* 3] Spottname für Aufpasser und Angeber, entstanden daher, daß an manchen Orten die
Polizeidiener und Lakaien blaue Strümpfe trugen. Seit dem 18. Jahrh. ist der Name Blaustrumpf gebräuchlich für
gelehrte, schriftstellernde Damen, namentlich in tadelndem Sinn für solche, welche über ihren litterarischen Beschäftigungen
ihre mütterlichen und häuslichen Pflichten versäumen und ihre Gelehrtheit selbstgefällig zur Schau tragen. Die Bezeichnung
stammt aus England (blue stockings
), und bezog sich anfangs nur auf Gesellschaften, an denen Herren und
Damen teilnahmen, und deren Hauptzweck, unter Verbannung des Kartenspiels, geistvolle Unterhaltung war. Als die Seele dieser
um die Mitte des 18. Jahrh. in London
[* 4] aufkommenden Gesellschaften wird der Gelehrte. Stillingfleet (gest. 1771) bezeichnet,
der aber, sein Äußeres vernachlässigend, stets in blauen Kniestrümpfen erschien.
Dieser Umstand soll den holländischen Admiral Boscawen während seiner Anwesenheit in England veranlaßt haben, diese Versammlungen »Blaustrumpfsgesellschaften« zu nennen, um damit anzudeuten, daß in ihnen nur Geist und Talent, nicht das glänzende Äußere den Ausschlag gebe. Die Bezeichnung Blaustrumpf fand seitdem allgemeine Verbreitung, die üble Nebenbedeutung ist aber erst später und allmählich hinzugetreten.
Vgl. Doran, A lady of the last century (Mrs. Elizabeth Montague, mit einem Kapitel über Blaustrümpfe, Lond. 1873).