Blümlisalp
oder Frau, Bergstock des
Berner Oberlandes, 16 km südlich vom Thunersee zwischen dem Kienthal, dem Öschinenthal
und dem Kander- und Tschingel-Firn gelegen, gehört der Zone von Jurakalk an, welche vom Kanderthale bis zum Hasli der krystallinischen
Hauptmasse der
Berner Alpen nördlich vorgelagert ist. Die Blümlisalp
, die zwischen dem
Doldenhorn, 3646 m, und
dem wildzerrissenen Gspaltenhorn, 3437 m, aufragt, trägt sieben Gipfel, von denen die vier höchsten, das Öschinen- oder
Kanderhorn 3490 m, das Blümlisalphorn
3670 m, die
Weiße Frau 3661 m und das Morgenhorn 3629 m, den südl. Gipfelgrat bilden,
die niedrigern dagegen, das Rothhorn 3300 m, der Blümlisalp
stock 3219 m und die Wilde Frau 3259 m, aus
dem
Eis- und Firnmantel des Nordabhangs aufsteigen.
Der größte
Gletscher ist der Blümlisalp
gletscher, der sich vom Gipfelgrate nach NW. und dann nach
W. gegen das Öschinenthal senkt; kleine Eisströme gehen von der Westflanke gegen den Öschinensee, von der felsigen Ostseite
gegen den Gamchigletscher hinab; gegen S. fällt die in kahlen steilen Felsmauern zum Kandergletscher
ab. Obwohl die Blümlisalp
von manchem Hochgipfel der
Alpen
[* 2] an Höhe übertroffen wird, steht sie doch, was Formenschönheit anbetrifft,
hinter keinem zurück.
Alle Gipfel des
Berges sind von der Nordseite her zugänglich.
Die erste Besteigung des
Blümlisalp
horns wurde 1860 von den Engländern Leslie
Stephen, Liveing und
Stone, die der
Weißen Frau 1862 von den schweiz.
Klubbisten
Fellenberg und
Roth ausgeführt. 1875 wurde eine Klubbütte am Hohthürligrat, die Frauenbalmhütte, 2706 m, zwischen
dem Öschinen- und dem Kienthal errichtet.