Titel
Bloemaert
(spr. blumart), 1)
Abraham, holländ.
Maler, geb. 1564 zu
Gorkum, Sohn des Bildhauers und
Architekten Cornelis
Bloemaert
, lernte in
Utrecht
[* 3] und
Paris,
[* 4] ließ sich 1597 als
Bürger in
Amsterdam
[* 5] aufnehmen und war seit 1611 in
Utrecht thätig, wo er bis an seinen
Tod (um 1658) seßhaft geblieben zu sein scheint. Bloemaert
übte einen großen Einfluß auf
die holländische
Malerei; er vermittelte gewissermaßen zwischen ihr und der vlämischen
Schule und kultivierte die Historie,
das
Porträt, das
Genre und die
Landschaft. Die zahlreichen nach ihm entstandenen
Stiche und
Holzschnitte
in
Helldunkel geben ein reiches
Bild seines künstlerischen
Strebens. Seine koloristische Behandlung erinnert noch an die Manieristen
des 16. Jahrh., seine
Zeichnung ist etwas stumpf, seine
Farbe bunt. Werke von ihm befinden sich in den
Galerien vom
Haag,
[* 6] von
Berlin,
[* 7]
München,
[* 8]
Wien,
[* 9]
Schleißheim,
Braunschweig
[* 10] u. a. O.
2)
Cornelius, Sohn des vorigen, Kupferstecher, geb. 1603 zu
Utrecht, war
Schüler seines
Vaters und
Crispins de
Passe, ging um 1630 nach
Paris und dann nach
Rom,
[* 11] wo
er den größten Teil seines
Lebens zubrachte und 1688 starb. Er ist recht eigentlich der Kupferstecher
des Pietro da
Cortona und seiner Nachahmer gewesen; die oberflächliche
Manier desselben entsprach seinem
glatten
Vortrag, der nicht in die Tiefe der
Formen einzudringen gewohnt
war. Seine
Stiche zeichnen sich durch große Sauberkeit
und helle, angenehme Behandlung aus, die freilich den Mangel der
Kraft
[* 12] und die zu gleichmäßige und rechtwinkelige Schraffierung
[* 13] nicht übersehen lassen. Er war außerordentlich einflußreich auf die
Stecher aller
Schulen. Seine
Stiche
sind sehr zahlreich, sie sind zumeist nach Abr. Bloemaert
, P. da
Cortona, Romanelli,
Ciro
Ferri u. a. ausgeführt; vielbeschäftigt
war er für die
»Tableaus du temple des
Muses« (nach
Diepenbeeck) und in der
Galleria
Giustiniani (nach der
Antike).
- Seine
Brüder Hendrik,
Adriaen (beide
Maler) und Frederik
(Stecher) gelangten nicht zu gleichem
Ruf.