Blödsinn
,
hochgradige Schwäche oder
Abnahme der gesamten Geistesthätigkeit bis zu fast gänzlicher
Abwesenheit von
Vorstellungen und
Gedanken, völliger Gemütsstumpfheit und Willenlosigkeit. Der Blödsinn
ist entweder angeboren
oder Folge einer frühzeitig eingetretenen
Hemmung der Gehirnentwicklung:
Idiotie (s. d.), oder er ist später erworben:
Dementia.
Der letztere ist in seltenen Fällen akut und dann vorübergehend oder heilbar
(Dementia acuta,
Stupor), so besonders nach
mißglückten Erhängungsversuchen, Schreck u.s.w., für gewöhnlich aber dauernd, und dann entweder
unmittelbar verursacht durch schwere Kopfverletzungen, Hirnerschütterung, oder in der Regel durch andere vorausgegangene
Hirnkrankheiten, wie
Apoplexie, Hirnhautentzündung, langjährige
Epilepsie.
Namentlich aber ist der Blödsinn
der häufigste Ausgang der sog.
Geisteskrankheiten. Bei dem aus ihnen hervorgehenden sekundären
Blödsinn
findet sich eine
Kombination von Verwirrtheit, Einzelzügen der vorangegangenen
Geistesstörung, wie
Wahnideen,
maniakalische Erregung u.a. Eine besondere Art von Blödsinn
ist die Progressive
Paralyse der Irren (s. d.). Bei der
Dementia senilis,
dem Greisenblödsinn
, handelt es sich nicht um ein einfaches
Altern des
Gehirns, sondern stets um krankhafte
Veränderungen
(besonders Verkalkung der
Arterien,
Erweichungen u.dgl.).
Die Erscheinungen sind hier sehr mannigfaltig, indem bald mehr eine einfache fortschreitende geistige
Stumpfheit vorherrscht, bald Erregungszustände der verschiedensten Art (z. B.
Verfolgungswahn,
Satyriasis, s. d.). Während
der eigentliche Greisenblödsinn
unheilbar ist, treten im Greisenalter
Geisteskrankheiten noch anderer Art auf, die ganz das
Bild der
Dementia senilis darbieten können, aber wieder völlig verschwinden. Die dem Blödsinn
zu
Grunde liegenden anatom.
Ursachen sind Schädelverengerung, Schrumpfung des
Gehirns oder
Entzündung und Verwachsung der Hirnhäute mit dem
Gehirn,
[* 3]
Geschwülste
im Hirn, Hirnwassersucht u.s.w.