Blockbücher
,
die vor der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Typen von Holzplatten, in welche Text und Bilder geschnitten waren, gedruckten Bücher. Zu ihrer Herstellung diente der Reiber, nicht die Presse, [* 2] und da sich infolgedessen das Typenbild in das Papier tief einprägte, so bedruckte man letzteres nur auf einer Seite und klebte die weiß gebliebenen Seiten zusammen (anapistographische Drucke). Man teilt die in solche nur mit Text, in solche mit Text und Bild auf der gleichen Seite und in solche mit Text und Bild auf getrennten Seiten.
Ihr
Inhalt war teils religiöser, teils dogmatischer und moralisch-didaktischer
Natur. Sie enthielten bildliche
Darstellungen
aus dem Alten und
Neuen
Testament, die einander gegenübergestellt wurden und so eine sogen.
Konkordanz bildeten, ferner
Darstellungen der
zehn Gebote, des
Lebens der
Maria und des
Heilands, der
Offenbarung
Johannis, der Geschichte gewisser
Heiligen,
des apostolischen Glaubensbekenntnisses, der
Ars moriendi (s. d.) und der
Ars memorandi (s. d.). Blockbücher
für den profanen
Gebrauch
enthielten
Fabeln mit moralischer Nutzanwendung, den
Totentanz (s. d.), die
Chiromantie (s. d.), die Wunderwerke
Roms u.
dgl. Die Entstehung der Blockbücher
fällt in die Zeit von
ca. 1435-95. Die ältesten wurden in
Deutschland
[* 3] und in den
Niederlanden gedruckt,
wobei die
Miniaturen der
Handschriften als Vorbilder dienten.