Blitzröhren
,
Blitzsinter, auch Fulguriten, röhrenförmige, sich zuweilen mehrfach verästelnde, senkrecht im Sande
steckende Gebilde, dadurch entstanden, daß der
Blitz in Sandanhäufungen (Dünen, Diluvialhügel) einschlug und die auf seinem
Wege berührten Quarzkörner miteinander zu einer sinter
artigen, oft glasigen
Röhre zusammenschmolz; man kann dieselben bisweilen
3‒5 m tief in die Erde verfolgen. Sie finden sich namentlich in der Umgegend von
Dresden,
[* 2] in der Sennerheide
im
Münsterschen, an der samländ. Ostseeküste, auch in der Wüste zwischen der
Oase
Farafrah und
Siwah u. s. w. Savart hat
sie durch künstliche Elektricität im kleinen
¶
mehr
nachgebildet. –
Vgl. Ribbentrop, Über die Blitzröhren
oder Fulguriten (Braunschw. 1830);
Harting, Notice sur un cas de formation des fulgurites (Amsterd. 1874);
Wichmann in der «Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft», 1883, S. 849; Gümbel, ebd. 1882, S. 647, und 1884, S. 179.