Blinzeln
oder Plinken (nictatio
) nennt man das abnorm häufige Schließen und Wiederöffnen der
Augen. Es ist häufig
nur eine üble Angewöhnung, findet sich aber auch in allen Fällen, in denen die Empfindungsnerven des
Auges gereizt werden, sei es durch eingedrungene fremde Körper, sei es durch allerlei entzündliche Zustände des
Auges. Es
zeigt sich dann in dem Blinzeln
nicht allein eine reflektorische Erregung des Schließmuskels der Lider, sondern auch
das Bestreben, durch eine Verengung der Lidspalte dem jene Erregung steigernden
Einfall des Lichtes zu
wehren.
Bei aufhörender Reizung hört auch das Blinzeln
auf. Hartnäckiger ist gewöhnlich das Blinzeln, wenn ein
klonischer
Krampf des Lidschließmuskels, der auch mit Zuckungen der Gesichtsmuskeln verbunden sein kann, die
Ursache ist.
Wenn ferner Individuen mit abnormem Refraktionszustande, besonders Kurzsichtige, gleichfalls nicht selten
die Lidspalte zukneifen, so geschieht dies, um das Erkennen solcher Objekte, die außerhalb des Accommodationsgebietes derartiger
Kranker liegen, thunlichst zu befördern.
Die Zerstreuungskreise der Netzhautbilder, die in diesen Fällen die Deutlichkeit des
Sehens hindern, werden nämlich durch
die künstliche Verkleinerung des Pupillargebietes, die mit dem Blinzeln
eintritt, selbst verkleinert,
da die
Größe derselben nicht allein von dem
Grade des vorhandenen
Brechungsfehlers, sondern auch von der
Größe der
Pupille
abhängt. Blinzeln
ist daher fast immer ein Zeichen anomaler Verhältnisse und erfordert eingehende ärztliche Beurteilung.
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