nennt man in der
Baukunst
[* 2] einen dem Mauerkörper äußerlich angefügten (vorgeblendeten)
Teil, der nicht zur
innern Konstruktion desselben gehört.
Daher heißen äußerlich angesetzte
SteineBlendsteine (s. d.),
äußerlich angesetzte, gewissermaßen nur im Relief behandelte
Arkaden
(s. d.) BIendarkaden u. s. w. Ferner
nennt man flache Wandnischen Blende oder
Blendnischen.
Zinkblende, ein häufig vorkommendes Mineral, dessen
Krystalle von gelber und grüner, meist aber von brauner
und schwarzer
Farbe der tetraedrisch-hemiëdrischen
Abteilung (s.
Hemiëdrie) des regulären
Systems angehören
und gewöhnlich im Oktaeder oder Rhombendodekaeder ausgebildet, indessen durch Zwillingsverwachsungen nach der Oktaederfläche
oft entstellt und schwierig zu erkennen sind. Die derben
Stücke besitzen ausgezeichnete
Spaltbarkeit nach dem Rhombendodekaeder.
Chemisch ist die BlendeEinfach-Schwefelzink (ZnS), bestehend aus 33 Proz. Schwefel und 67 Proz.
Zink; etwas
Eisen
[* 3] ist häufig (die schwarzen Blende können davon 10–15 Proz.
enthalten), Kadmium bisweilen vorhanden, auch enthalten gewisse
AbartenSpuren der seltenen
StoffeIndium,
Thallium,
Gallium; sie
hat die Härte 3–4, Diamantglanz und
Fettglanz. Die hellen
Varietäten, die auch hin und wieder, mit dem
Messer
[* 4] geschabt,
im Dunkeln phosphorescieren, sind halbdurchsichtig, die (durch Schwefeleisen) dunkelgefärbten undurchsichtig.
Das Mineral findet sich auf zahlreichen
Erzgängen, begleitet von
Eisenkies,
[* 5] Kupferkies,
Bleiglanz, Quarz,
Kalkspat
[* 6] u.s. w.,
z.B. zu Schemnitz und Kapnik in
Ungarn,
[* 7]
Freiberg
[* 8] im
Erzgebirge, im Harz, dem Siegener
Lande, Nassau,
Schweden.
[* 9] Erst spät ist
es gelungen, aus der Blende das metallische
Zink hüttenmännisch zu gewinnen; daher stammt der
Name, der andeuten
soll, daß das Mineral trotz seines anscheinenden Metallgehalts dennoch beim Schmelzprozeß nichts davon ergab. – Die sog.
Schalenblende
(Leberblende), nierenförmige und traubige Gestalten von krummschaliger
Struktur, besteht auch aus Schwefelzink,
gehört aber nur zum
Teil zur Blende, indem ein anderer
Teil derselben aus Wurtzit (hexagonalem Schwefelzink),
ein noch weiterer aus einem Gemenge von und Wurtzit besteht; dieselbe führt oft einen Gehalt an
Lithium und
Thallium; sie
findet sich in der Gegend von
Stolberg
[* 10] und Welkenraedt bei
Aachen,
[* 11] Ems,
[* 12]
Geroldseck im
Breisgau,
Brilon in Westfalen,
[* 13] Raibl in
Kärnten, Liskeard in
Cornwall u. a. O.