Bleiglanz
(Galenit),
Mineral aus der
Ordnung der einfachen Sulfuride, findet sich vorherrschend in
Würfeln kristallisiert,
aufgewachsen oder in
Drusen,
[* 2] traubig oder nierenförmig, meist derb und eingesprengt, in groß- und feinkörnigen bis dichten
Aggregaten, ist bleigrau, stark metallglänzend, spez. Gew.
7,3-7,6,
Härten, besteht aus
Schwefelblei PbS mit 86, 6 Proz.
Blei
[* 3] und 13,4 Proz.
Schwefel, enthält aber oft
Silber, auch
Gold,
[* 4] Eisen,
[* 5]
Zink und bisweilen
Selen. Verwitterter erdiger Bleiglanz
ist als
¶
mehr
Bleimulm, dichter, oft sehr unreiner Bleiglanz
als Bleischweif bekannt; der Steinmannit von Pribram ^[Přibram] ist mit Schwefelzink
und Schwefelarsen gemengter Bleiglanz
, als Pseudomorphose nach Pyromorphit bildet Bleiglanz
das Blaubleierz. Bleiglanz
findet sich auf Lagern und Gängen
in Granit, Gneis, Syenit, im kristallinischen Schiefergebirge, im Übergangs- und Flözgebirge, sehr häufig in
inniger Verbindung mit Gold-, Silber-, Kupfer-, Antimon-, Arsen-, Zinkerzen etc. sowie mit den verschiedensten Gangarten, im Harz,
Erzgebirge, in Oberschlesien, Nassau, Hessen,
[* 7] Baden,
[* 8] in der Rheinprovinz,
[* 9] in Kärnten, Böhmen,
[* 10] Tirol,
[* 11] Ungarn,
[* 12] Siebenbürgen, Derbyshire,
Cumberland, Northumberland, Cornwallis, Man, in den Alpujarras in Spanien,
[* 13] in Frankreich, Belgien,
[* 14] auf Sardinien,
[* 15] im Ural, Altai,
in Missouri, Illinois, Wisconsin, Iowa, Südaustralien. Mit und Weißbleierz
[* 16] durchdrungene Sandsteine bilden die abbauwürdigen
Sand- oder Knotenerze der Eifel. Der Bleiglanz
ist das wichtigste Bleierz; er wird auch auf Silber verarbeitet, dient zur Reindarstellung
des Platins aus seinen Erzen, zur Bereitung von Pattinsons Bleiweiß, zur Glasur der Töpferwaren (Glasurerz,
Töpfererz, Alquifoux), als Streusand, zu Streichfeuerzeugen, zur Verzierung von Spielwaren etc.