Blaze
de
Bury (spr. blas' d'büri), Ange
Henri, franz. Schriftsteller und gründlicher Kenner der
deutschen Litteratur,
geb. zu
Avignon, studierte in
Paris
[* 2] und de
bütierte als Schriftsteller 1839 mit dem Gedicht
»Le
[* 3] souper chez le commandeur« in der
»Revue des
Deux
Mondes«, worin er seitdem zahlreiche Gedichte, kritische
Versuche und anziehend
geschriebene
Studien über
Deutschland
[* 4] und seine Litteratur (zum Teil unter dem
Namen
Hans
Werner) veröffentlichte.
Ferner lieferte
er eine
Übertragung des Goetheschen
»Faust« (14. Aufl. 1880) und den geistreichen
Versuch ȃcrivains et
poetes d'Allemagne« (Par. 1846, 2 Bde.),
wozu er durch wiederholten Aufenthalt in
Deutschland, namentlich in
Weimar,
[* 5] besonders befähigt war.
Als musikalischer Schriftsteller genießt Blaze
de Bury
bei seinen Landsleuten einen nicht unverdienten
Ruf; doch ist sein Standpunkt
heute ziemlich veraltet, und seine einschlägigen
Schriften, wie: »Les musiciens contemporains« (1856),
»Meyerbeer et son temps« (1865),
haben vorwiegend nur noch ein anekdotisches Interesse. Von seinen übrigen, besonders neuern Werken nennen wir: »Les Koenigsmark«, geschichtliche Studie (1855);
»La légende de Versailles« [* 6] (1870);
»Les maîtresses de Goethe« (1873);
»Les femmes et la société au temps d'Auguste« (1875);
»Musiciens de l'avenir et du passé« (1880),
worin er auch Richard Wagner, den er bis dahin schonungslos verfolgt hatte, bis zu einem gewissen Grad Gerechtigkeit widerfahren läßt;
endlich »Alexandre Dumas« (1885), ein Denkmal für seinen verstorbenen Freund.