Renke, Gangfisch,
Balchen,
Albock(Coregonus WartmanniBl.), eine Renkenart, die sich durch die gestreckte
und senkrecht
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abgestutzte Schnauze, die sehr wenig verlängerte Oberkinnlade, sehr dünne hinfällige Zähne
[* 3] auf der Innenseite der Zwischenkiefer,
feine Zähne auf der Zunge, einen langgestreckten Körper und dünnen Schwanzstiel von den übrigen Arten unterscheidet. Der
sehr geschätzte Tafelfisch, der bis 80 cm Länge und 3 kg Schwere erreicht, bewohnt alle größern Seen
des Mittelgebirges auf der Nordseite der Alpen,
[* 4] fehlt aber im Königs- und Schliersee, hält sich meist in der Tiefe auf, nährt
sich von kleinen Wassertieren, laicht im November und Dezember im seichten Wasser und wird dann in großen Mengen gefangen.
Am Bodensee heißt er im ersten Jahre Heuerling, im zweiten Stuben, im dritten Gangfisch; er wird von dort
aus, gesalzen und geräuchert wie Bücklinge, in den Handel gebracht.
(Coregonus Art.), Gattung aus der Ordnung der Edelfische und der Familie der Lachse (Salmonoidei), Fische
[* 6] mit etwas
seitlich zusammengedrückten Körper, mittelgroßen, leicht abfallenden Schuppen, engem, zahnlosem oder mit sehr feinen, vergänglichen
Zähnen besetztem Maul und dicht vor den Bauchflossen beginnender, hoher Rückenflosse. Mehrere zum Teil schwer zu unterscheidende
Renken bewohnen Mitteleuropa, andre, sehr große bevölkern die Flüsse
[* 7] Sibiriens und sind für die dortige
Fischerei
[* 8] von höchster Bedeutung.
Die meisten Renken sterben, wenn man sie aus dem Wasser herausnimmt, fast augenblicklich. Die Renke (Felchen, Blaufelchen, Gangfisch,
Rheinanke, C. WartmanniBl.), bis 75 cm lang und 3 kg schwer, mit gestrecktem Körper, kleinem, niedrigem
Kopf, dünner, an der Spitze senkrecht abgestutzter Schnauze, sehr dünnen, hinfälligen Hautzähnen in den Zwischenkiefern
und feinen Zähnen auf der Zunge, am Rücken hellblau, silbern glänzend, blauschwarz pigmentiert, an den Leibesseiten und am
Bauch
[* 9] silberweiß glänzend, an den Flossen gelblichweiß mit schwarzen Säumen, in Form und Farbe vielfach variierend,
bewohnt die Tiefen der meisten größern Seen auf der Nordseite der Alpen und Voralpen, vielleicht auch schwedischer und britischer
Seen, nährt sich von sehr kleinen Wassertieren und vegetabilischem Schleim, laicht im November und Dezember, wo sie wochenlang
nicht frißt und an den Seiten einen Ausschlag von weißen, länglichen Erhöhungen erhält, in seichterm
Wasser und in großen Gesellschaften dicht aneinander gedrängt.
Die Pärchen springen meterhoch aus dem Wasser und lassen dabei Laich und Milch zu gleicher Zeit fahren. Die befruchteten Eier
[* 10] sinken im Wasser zu Boden. Die Renke pflanzt sich reichlich fort. Das Fleisch ist sehr wohlschmeckend, und die Renke wird
daher in großen Mengen gefangen. Sie ist in gewissem Sinn für den Bodensee dasselbe, was der Hering für das Nordmeer ist.
Die Bodenrenke (Sandfelchen, Adelfelchen, Adelfisch, Weißfisch, Weißfelchen, C. FeraJur.), bis mehr als 60 cm lang und 3 kg
schwer, mit gestrecktem Körper, kurzer, dicker, schräg nach unten und hinten abgestutzter Schnauze,
längern Flossen, in Bezahnung und Färbung der vorigen gleich, aber auf dem Rücken weniger intensiv und weniger ausgebreitet
blauschwarz, an den Flossen meist nur grau, findet sich weniger verbreitet, aber in demselben Gebiet wie die
Renke, lebt in Tiefen
von etwa 40 Faden,
[* 11] laicht im November an flachen Stellen mit kiesigem oder steinigem Grunde (daher der Name)
und erhält in der Laichzeit einen ähnlichen Ausschlag wie die vorige.
Sie ist bei weitem nicht so häufig wie diese, auch ist ihr Fleisch weniger zart. Durch künstliche Fischzucht ist sie in SeenPreußens,
[* 12] Posens und Polens verpflanzt. Der Kilch(C. hiemalisJur.), bis 40 cm lang, der vorigen ähnlich,
aber mit gedrungenem Leib und merklich gebogenem Rücken, blaß gefärbt, am Rücken braungelb und auch an den Flossen fast
farblos, lebt in größter Tiefe im Boden- und Ammersee und laicht im September und Oktober. Wird der Fisch in der Tiefe
gefangen und emporgezogen, so dehnt sich die unter hohem Druck stehende Luft der Schwimmblase sehr stark aus, und der Bauch nimmt
eine unförmliche Gestalt an (daher Kropffelchen).
Die große Maräne (Maduemaräne, C. MaraenaBl.), bis mehr als 60 cm lang und 8 kg schwer, der Bodenrenke sehr ähnlich, aber
mit viel gedrungenerm Mundteil, lebt im Maduesee bei Stargard
[* 13] in Pommern,
[* 14] auch im Schalsee (Lauenburg),
[* 15] im
Salenter See ^[richtig: Selenter See] (Holstein), im Pulssee (Brandenburg),
[* 16] im Leba- und GardenerSee an der pommerschen Küste,
stets in großer Tiefe, laicht im November an flachen Stellen und hat sehr schmackhaftes Fleisch. Die kleine
Maräne(C.AlbulaL.), 15-26 cm lang, mit gestrecktem Körper und vorstehendem Unterkiefer, auf dem Rücken blaugrau, an den Seiten
und dem Bauch silberglänzend, an den Rücken- und Schwanzflossen grau, an den übrigen weißlich, bewohnt die Seen Norddeutschlands,
findet sich wahrscheinlich auch in Skandinavien, Rußland und Schottland, erscheint im November und Dezember
in großen Scharen an der Oberfläche und läßt ihre Eier frei ins Wasser fallen.
Sie hat sehr schmackhaftes Fleisch und wird auch eingesalzen und geräuchert. Man hat sie seit langer Zeit in andre Seen versetzt
und mit großem Erfolg gezüchtet. Der Schnäpel(C. oxyrhynchusL.), bis 60 cm lang und 1 kg schwer, mit
weit über den Unterkiefer vorragender, weicher, kegelförmiger Schnauze, bläulich, während der Laichzeit bläulich-schwarz,
bewohnt Nord- und Ostsee, geht im Mai in die Flüsse, steigt aber nicht so weit hinauf wie der Lachs, laicht im Spätherbst und
kehrt ins Meer zurück, wohin die 8 cm langen Jungen folgen, um erst nach erlangter Reife wieder in den Flüssen
zu erscheinen. Das Fleisch ist sehr schmackhaft. Der Schnäpel der Ostsee, welcher mit dem der Nordsee nicht identisch sein soll,
ist vielleicht nur eine Meeresform der großen Maräne.