Blau
Indigofera [unkorrigie
![Bild 59.561: Indigofera [unkorrigiert] Bild 59.561: Indigofera [unkorrigiert]](/meyers/thumb/59/59_0561.jpeg)
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Indigo. ist diejenige
Farbe, die im prismatischen Farbenspektrum zwischen
Grün und
Violett liegt. Dieser
als Blau
bezeichnete
Teil des
Spektrums bildet eine Reihe allmählich ineinander übergehender
Töne, die nach dem
Violett zu immer
dunkler werden. Der dunklere
Teil des Blau
wird im
Spektrum oft mit Indigo
[* 2] bezeichnet. Ein durchsichtiger Körper erscheint blau
,
wenn er vorzugsweise blaue
Strahlen durchläßt, die übrigen Farbenstrahlen aber mehr oder weniger verschluckt
(absorbiert).
Undurchsichtige Körper erscheinen blau
, wenn sie von dem auffallenden Licht
[* 3] vorzugsweise wieder das blaue
zurücksenden.
Vom blauen
Streifen des
Spektrums bis zum Ende im
Violett und über dieses hinaus haben die
Strahlen vorherrschend chem. Wirkungen,
sodaß man bis vor kurzem sie ausschließlich für die chemisch wirksamen
Strahlen hielt. Jetzt weiß
man, daß in
Stoffen, die grüne, gelbe und rote
Strahlen absorbieren, auch chem. Wirkungen eintreten können. Das Blau
des Himmels
ist von der Beschaffenheit der
Atmosphäre (s. d., Bd.
2, S. 45 b) abhängig und wird hinsichtlich seiner
Stärke
[* 4] durch Vergleichung mit Gemischen von blauen
Farben mit bestimmbarem
Farbentone, z. B. Mischungen von Berlinerblau mit
Bleiweiß,
[* 5] gemessen. Die dazu dienenden Vorrichtungen
heißen
Cyanometer (s. d.).
Die blaue Farbe, die in der Technik den Gegenständen erteilt wird, läßt sich durch die verschiedensten Stoffe, organische wie anorganische, unter Anwendung der mannigfachsten Hilfsmittel hervorrufen. Die wichtigsten Farbstoffe oder Farbmaterialien, die im allgemeinen mit dem Worte Blau bezeichnet werden, sind das Indigoblau, das Berlinerblau, Turnbullsblau, Bergblau, Kalkblau, Kobaltblau oder Smalte, Coelin, Ultramarin, Campecheholz- und Lackmusblau. An diese schließen sich die künstlichen organischen Farbstoffe, unter denen das Anilinblau, Methylen-, Victoria-, Alizarin- und Neublau sowie das Indophenol und die Induline erwähnt seien.
Schwefelmilch - Schwef

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Schwefelsäure.Die Blaufärberei lehrt vorzugsweise das Färben mit Indigküpen, in Schwefelsäure [* 6] aufgelöstem Indig, Blauholz, Berlinerblau, Ultramarin und Anilinblau oder andern blauen Teerfarben (s. Färberei). Das Blau der Schmelzmalerei, Porzellanmalerei und Glasmalerei [* 7] vorzugsweise in Kobaltoxydflüssen. Das Blau der Ölmalerei ist Ultramarin, Smalte, Kobaltultramarin, Indig, Berlinerblau, Schwefelkupfer. Das Blau, dessen man sich in den Papierfabriken bedient, besteht gegenwärtig ausschließlich in künstlichem Ultramarin.