Blasenpflaster
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Blasenpflaster,
(Blasenpflaster, Spanischfliegenpflaster, Emplastrum cantharidum [vesicatorium] ordinarium), eine Mischung aus 2 Teilen grob gepulverten Spanischen Fliegen [* 3] (Kanthariden), 1 Teil Olivenöl, 4 Teilen gelbem Wachs und 1 Teil Terpentin; ist weich, wird zum Gebrauch messerrückendick auf Leinwand gestrichen und mit Heftpflaster auf der Haut [* 4] befestigt; es zieht in 6-12 Stunden eine Blase. Das immerwährende Kantharidenpflaster (E. cantharidum perpetuum) bereitet man aus 70 Teilen Kolophonium, 50 Teilen gelbem Wachs, 35 Teilen Terpentin, 20 Teilen Talg, 20 Teilen feinem Pulver von Spanischen Fliegen und 5 Teilen feinem Euphorbiumpulver.
Dies Pflaster soll keine Blasen ziehen, sondern die Haut nur reizen; in den meisten Fällen aber entsteht doch eine Blase, nur langsamer als durch das gewöhnliche Kantharidenpflaster. Zur Darstellung von Seidelbastpflaster mit Kanthariden (E. mezerei cantharidatum, Drouotsches Pflaster) werden 30 Teile Spanische [* 5] Fliegen und 10 Teile Seidelbastrinde acht Tage mit 100 Teilen Essigäther ausgezogen; in der filtrierten Tinktur löst man 4 Teile Sandarach, 2 Teile Elemi und 2 Teile Kolophonium und streicht sie dann auf Taft, welcher vorher mit ¶
einer Lösung von 20 Teilen Hausenblase in 200 Teilen Wasser und 50 Teilen Spiritus [* 7] überzogen worden war. Dies Pflaster wird meist gegen Zahnschmerzen hinter dem Ohr [* 8] getragen; auf zarter Haut zieht es ebenfalls eine Blase.