Blarer
(Blaurer), Ambrosius, Reformator im südlichen Schwaben und in der Schweiz, [* 2] Studiengenosse und Freund Melanchthons, geb. 1492 zu Konstanz, [* 3] war eine Zeitlang Prior im Benediktinerkloster Alpirsbach auf dem Schwarzwald, wurde hier mit Luthers Schriften bekannt und nach Konstanz als Prediger (1525) berufen. Hier sowie später in Ulm, [* 4] Eßlingen, [* 5] Augsburg, [* 6] Lindau, [* 7] Isny ordnete er das neue Kirchenwesen. Auch Herzog Ulrich von Württemberg [* 8] berief ihn (1534) zur Reformierung seines Landes.
Nach einigen Jahren, in denen er die Kirche im obern Teil des Herzogtums geleitet hatte, veranlaßten ihn Streitigkeiten, in die ihn seine zwischen Luther und Zwingli vermittelnde Stellung mit den strengen Lutheranern verwickelte, nach Konstanz zurückzukehren (1538). Von hier 1548 durch das Interim vertrieben, war er seitdem an verschiedenen kleinern Kirchen, besonders im Thurgau, thätig; er starb in Winterthur.
Vgl.
Keim,
Ambrosius Blarer
, der schwäbische
Reformator (Stuttg.
1860);
Pressel,
Ambrosius Blarer
(mit Auswahl seiner
Schriften, Elberf. 1861).