Titel
Blanchard
(spr. blangscháhr), 1) Auguste Thomas Marie, franz. Kupferstecher, geb. zu Paris, Schüler seines Vaters Aug. Jean Baptiste B., widmete sich mit großem Erfolg der Reproduktion hervorragender Bilder der neuern französischen und englischen Schule. Die bedeutendsten derselben sind seit 1843: die Ruhe auf der Flucht nach Ägypten, nach Bouchot;
das Haupt Christi und der Engel Gabriel, nach Delaroche;
Christus als Vergelter, Faust und Margarete, nach Ary Scheffer;
Porträt Napoleons III., nach Dubufe;
die Raucher und die Schachspieler, nach Meissonier;
der Derbytag in Epsom, nach Frith;
die Vermählung des Kronprinzen von Preußen mit der Prinzessin Victoria, nach John Philip (1866);
das Fest der Weinlese in Rom, nach Alma-Tadema (Ausstellung von 1878);
von ältern Bildern: Jupiter und Antiope, nach Correggio, und eine Pietà, nach Francia. Er erhielt zahlreiche Medaillen und 1861 das Ritterkreuz der Ehrenlegion.
2) Jules, franz. Bildhauer, geb. zu Puiseaux (Loiret), Schüler von Jouffroy, debütierte 1859 mit dem Relief der Auferweckung des Jünglings zu Nain und brachte nachher viele Porträtbüsten und Bildwerke idealen und allegorischen Inhalts, deren lebensvolle Behandlung gerühmt wird, z. B.: ein trunkener Satyr, kämpfender Gallier, Simson, der junge Equilibrist (1866, sein Meisterwerk), die Jägerin, Drama, Komödie, Musik und Tanz (Figuren im Giebelfeld des Theaters in Angoulême, 1869), der Mund der Wahrheit (1870, Gipsstatue), Bathseba, Herkules und Omphale (1877, Gipsgruppe) und unter den Porträtbüsten z. B. die des Erzbischofs Dupanloup.