Blackfeet
(engl., spr. bläckfiht, d. h.
Schwarzfüße), ein Zweig des großen
Stammes der
Algonkin (s. d.), der aber, wie es scheint, eine Menge fremde Elemente in
sich aufgenommen hat. Denn sowohl in der
Sprache
[* 2] wie in den
Sitten weichen die Blackfeet
zum
Teil beträchtlich
von den echten
Algonkin ab. Ihr Gebiet sind die Flußthäler und Prairien an der Ostabdachung der Rocky-Mountains, zwischen
dem Saskatchawan und dem Missouri. Sie zerfallen in die drei
Stämme der
Sitsekai, d. h. die eigentlichen Blackfeet
, die
Käna oder
Blutindianer und die Piëkan (Picaneur, Piegan).
Diese bildeten ehemals in Gemeinschaft mit den athabaskischen Sarcees und den sog. Fall
Indians einen großen
Bund, der an 30000 Seelen
umfaßte und sich allen Umwohnern gefürchtet machte. Die Pockenepidemie
von 1836 raffte aber zwei Drittel der
Bevölkerung
[* 3] hin. Für den Rest brachte die Regierung der
Vereinigten Staaten
[* 4] einen Friedensvertrag mit den Nachbarn
zu stande. Nachdem der
Büffel in den Prairien nahezu vollständig ausgerottet worden ist, hat man die Indianer auf
Reservationen
untergebracht, wo die Blackfeet
mit anerkennenswertem Erfolge begannen, durch
Ackerbau ihren Lebensunterhalt sich zu verschaffen. 1887 zählte
man auf den drei canad.
Reservationen ungefähr 6000 Indianer (2400 eigentliche Blackfeet
, 2800 Käna, 800 Piëkan),
im
Vereinigten Staatengebiet 2300, meist Piëkan. –
Vgl. Maximilian, Prinz zu Wied-Neuwied, Reise in das innere Nordamerika [* 5] in den J. 1832‒34 (Kobl. 1838‒41);
F. V. Hayden in den «Transactions of the American Philosophical Society» (1862);
Horatio Hale in den «Reports of the British Association for the Advancement of Science» (1885).