Biwak
(franz.
Bivouac, vom deutschen Beiwacht oder Biwacht), jedes militär.
Lager
[* 2] unter freiem
Himmel,
[* 3] mit Zuhilfenahme
von
Stroh,
Laub und, wo zu erlangen, Bretterhütten, im Unterschied vom
Zelt- oder Barackenlager. Diese
Art, im
Feld zu lagern, d. h. zu kampieren, ist von jeher die gewöhnlichste gewesen, da sie die
einfachste ist. Eingedenk dessen, daß selbst das schlechteste
Quartier dem besten Biwak
vorzuziehen ist, sucht man aber in der
nächsten
Nähe liegende Ortschaften zur
Lagerung mit heranzuziehen. Maßgebende
Gesichtspunkte für Auswahl
eines Biwak
platzes sind:
Nähe von
Wasser, möglichster
Schutz gegen
Wind und
Wetter,
[* 4] weshalb man sich auch gern an
Wald- und Dorfränder
anlehnt, zahlreiche, gute Zugänge, womöglich große
Straßen, und Vermeidung tiefliegender, feuchter
Plätze. Nachdem im 18. Jahrh.
die
Zelte in
Aufnahme gekommen und beim
Ausbruch des französischen Revolutionskriegs von den
Franzosen wieder
abgeschafft waren,
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führten gerade die Franzosen die Zelte später wieder ein und beschwerten sich dadurch, namentlich zu Anfang des Kriegs von
1870, mit einem übermäßigen Train, wogegen sich das preußische Prinzip glänzend bewährte, die Truppen stets biwak
ieren
zu lassen, wo eine Verteilung derselben in Ortschaften (Kantonnement) unverträglich mit der durch die militärische
Lage geforderten Kampfbereitschaft erscheint. Im B. liegen die Truppen in taktischen Körpern geordnet zusammen, so daß sie
jeden Augenblick alarmiert und zum Gefecht verwandt werden können. Die Infanterie lagert in der Nähe ihrer zusammengesetzten
Gewehre, die Kavallerie in der Nähe ihrer zusammengekoppelten Pferde,
[* 6] die Artillerie bei den Geschützen und deren
Bespannung. Biwak
ieren, im B. liegen.