Bitterstoffe
,
früher Bezeichnung aller nicht näher erkannten bitter schmeckenden
Substanzen, welche aus Pflanzenteilen
isoliert worden waren. Jetzt weiß man, daß der bittere
Geschmack der
Pflanzen von einem
Gehalt an
Alkaloiden,
Harzen,
Ölen,
Farbstoffen und eigentümlichen vegetabilischen
Säuren herrühren kann. Die zu diesen
Gruppen nicht gehörigen
bitter schmeckenden, indifferenten,
farblosen, stickstofffreien Pflanzenbestandteile nennt man jetzt im engern
Sinn Bitterstoffe.
Sie
sind gewöhnlich schwer rein darzustellen, wenn dies gelingt, aber kristallisierbar, gewöhnlich in
Wasser
schwer, in
Alkohol
leichter löslich und werden von frisch geglühter
Tierkohle leicht absorbiert.
Zuckergewinnung I

* 2
Zucker.
Trennt man dann die
Kohle von der
Flüssigkeit, spült sie mit
Wasser ab und kocht sie mit
Alkohol, so gibt
sie den Bitterstoff
an den
Alkohol wieder ab, aus welchem derselbe durch
Kristallisation leicht rein gewonnen werden kann. Über die chemische
Konstitution der Bitterstoffe
weiß man im allgemeinen noch wenig. Viele von ihnen (die
Glykoside) lassen sich durch
Säuren in einen eigentümlichen
Körper und
Zucker
[* 2] spalten. Sie scheinen die
Träger
[* 3] der arzneilichen
Wirkungen der
Pflanzen zu
sein, und manche werden auch arzneilich benutzt. Mehrere Bitterstoffe
sind giftig, wie das
Pikrotoxin aus den
Kockelskörnern, das Antiarin
aus dem
Pfeilgift der Einwohner
Javas, dem
Upas Antiar, etc.