Bittersalz,
s. Schwefelsaure Magnesia.
Bittermandelgrün - Bit
304 Wörter, 2'281 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
s. Schwefelsaure Magnesia.
(Schwefelsaure Magnesia, Magnesiumsulfat, Englischsalz, Epsomersalz, lat. Magnesia sulfurica); ein aus Magnesia, Schwefelsäure und Kristallwasser bestehendes Salz, findet sich schon in der Natur als Epsomit (mit 51% Wasser) in Spanien, Sibirien etc. und mit weniger Wasser (13%) als Kieserit in dem Staßfurter Abraumsalzlager. Früher stellte man das B. durch Verdampfen der natürlichen Bitterwässer bis zur Kristallisation dar; jetzt liefern die Mineralwasser- und Sodawasserfabriken genug von diesem Salze, welches sie bei Entwickelung der Kohlensäure aus Magnesit und Schwefelsäure als Nebenprodukt erhalten. Das B. erscheint in kleinen nadeiförmigen, durchsichtigen, in Masse weißen Kristallen von bitterlichem Geschmack; in Wasser ist es leicht löslich. Verwendung findet es in Apotheken und zur Bereitung anderer Magnesiasalze; neuerdings hat man es auch in England betrügerischerweise zum Beschweren baumwollener Gewebe unter die Appreturmasse gemischt. - Zollfrei.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Magnesiumsulfat, MgSO4 + 7 H2O ^[MgSO4 + 7 H2O], kommt in mehrern Mineralwässern, den sog. Bitterwässern (s. d.), vor, z. B. in dem Seidschitzer, Püllnaer, Seidlitzer, Epsomer u. a., und wurde früher aus diesen durch Abdampfen krystallisiert erhalten und in den Handel gebracht. Man gewinnt dies Salz gegenwärtig aus der Mutterlauge des Seesalzes und mancher Salinen und als Nebenprodukt in den Fabriken künstlicher Mineralwässer bei der Zerlegung des Magnesits (kohlensauren Magnesiums) durch Schwefelsäure, meistens indessen durch Umkristallisieren des im Steinsalzlager von Staßfurt und Leopoldshall massenhaft sich findenden Minerals Kieserit (s. d.) aus Wasser. Es kommt in Form nadelförmiger, in Wasser leicht löslicher Krystalle in den Handel, die kühlend und dann bitter schmecken. Innerlich genommen, wirkt es purgierend. Technisch wird das in großer Menge zum Appretieren der Leinen- und Baumwollwaren, in der Bleicherei und zu konstanten galvanischen Batterien verwendet. - Chemisch reines Bittersalz für Heilzwecke kostet 15 M., für technische Zwecke 7 M. pro 100 kg. Nicht zu verwechseln ist das Bittersalz mit dem sehr giftig wirkenden, fälschlich oft Bitterkleesalz genannten Sauerkleesalz (s. Oxalsaure Salze).