Bittersalz,
Magnesiumsulfat, MgSO4 + 7 H2O ^[MgSO4 + 7 H2O], kommt in mehrern Mineralwässern, den sog. Bitterwässern (s. d.), vor, z. B. in dem Seidschitzer, Püllnaer, Seidlitzer, Epsomer u. a., und wurde früher aus diesen durch Abdampfen krystallisiert erhalten und in den Handel gebracht. Man gewinnt dies Salz gegenwärtig aus der Mutterlauge des Seesalzes und mancher Salinen und als Nebenprodukt in den Fabriken künstlicher Mineralwässer bei der Zerlegung des Magnesits (kohlensauren Magnesiums) durch Schwefelsäure, meistens indessen durch Umkristallisieren des im Steinsalzlager von Staßfurt und Leopoldshall massenhaft sich findenden Minerals Kieserit (s. d.) aus Wasser. Es kommt in Form nadelförmiger, in Wasser leicht löslicher Krystalle in den Handel, die kühlend und dann bitter schmecken. Innerlich genommen, wirkt es purgierend. Technisch wird das in großer Menge zum Appretieren der Leinen- und Baumwollwaren, in der Bleicherei und zu konstanten galvanischen Batterien verwendet. - Chemisch reines Bittersalz für Heilzwecke kostet 15 M., für technische Zwecke 7 M. pro 100 kg. Nicht zu verwechseln ist das Bittersalz mit dem sehr giftig wirkenden, fälschlich oft Bitterkleesalz genannten Sauerkleesalz (s. Oxalsaure Salze).