(Aqua amygdalarum amararum concentrata), pharmazeutisches Präparat, wird durch Abpressen (Entölen)
und Pulvern von 12 Teilen bittern Mandeln und Destillieren derselben mit 80 Teilen Wasser und 2 Teilen Spiritus
bereitet. Das Destillat (etwa 10 Teile) ist trübe, riecht und schmeckt bittermandelartig, enthält Bittermandelöl (Benzaldehyd)
und soll in 1000 Teilen 1 Teil Blausäure enthalten. Es dient bei schmerzhaften, von Krämpfen begleiteten Leiden des Herzens,
bei Lungentuberkulose, Koliken, Veitstanz, Hysterien etc. Eine Mischung mit 19 Teilen Wasser ist als Kirschwasser
(Aq. am. am. diluta, Aq. cerasorum, Aq. ceras. amygdalata) offizinell.
Aqua Amygdalarum amararum, ein offizinelles Präparat. Zur Darstellung desselben werden 12 Teile
bittere Mandeln grob gepulvert, dann vom fetten Öle durch Pressen befreit, die Preßkuchen mittelfein
gepulvert und dieses Pulver in einer geräumigen Destillierblase mit 20 Teilen gewöhnlichem Wasser gemischt. Nunmehr wird
Wasserdampf in die Destillierblase geleitet und unter vorsichtiger Abkühlung so lange abdestilliert, bis 9 Teile übergegangen
sind.
Das Übergehende wird in einer Vorlage aufgefangen, die 3 Teile Weingeist enthält. Das Destillat wird auf
seinen Blausäuregehalt geprüft und, sofern es mehr als 0,1 Proz. Blausäure enthält, mit einer Mischung aus 1 Teil Weingeist
und 3 Teilen destilliertem Wasser bis auf den Gehalt von 0,1 Proz. verdünnt. Das Bittermandelwasser ist
eine verdünnte weingeistig-wässerige Lösung von Blausäure und Bittermandelöl. Das Kirschlorbeerwasser,
Aqua Lauro-Cerasi, wird in ähnlicher Weise durch Destillation aus frischen Kirschlorbeerblättern gewonnen. Es ist in Zusammensetzung
und Wirkung dem Bittermandelwasser fast gleich, auch darf nach dem Deutschen Arzneibuch an Stelle des Kirschlorbeerwassers abgegeben werden,
da letzteres nicht offizinell ist. Beide gehören zu den stark wirkenden und vorsichtig aufzubewahrenden Arzneimitteln;
sie dienen gegen schmerzhafte, von Krampfzuständen begleitete Affektionen des Magens, des Darms, des Herzens sowie der Bronchial-und
Lungenschleimhaut.