Bissing
,
Henriette von, geborne Krohn, Romanschriftstellerin, geb. zu
Warin in
Mecklenburg-Schwerin, verheiratete
sich frühzeitig mit dem
Leutnant v. Bissing
, dem sie nach den verschiedenen Garnisonsplätzen folgte, bis
er 1837 als
Oberstleutnant seinen
Abschied nahm und sich nach
Nienburg
[* 2]
a. d.
Weser zurückzog. Nach seinem
Tod lebte sie in
Anklam,
[* 3] wo sie starb.
Frau v. Bissing
ist eine der begabtern
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Romanschriftstellerinnen der neuern Zeit. Ihr episches Talent und zugleich ihr feiner Sinn für volkstümliche Überlieferung in Geschichte und Sage treten am schönsten hervor in dem Roman »Reimar Widdrik und Dithmarschen im Jahr 1500« (Hannov. 1847). Gleich lobenswert ist ein zweiter historischer Roman: »Lucrezia Tornabuoni« (Hannov. 1846),
der eine treffliche Schilderung des italischen Lebens zur Blütezeit der Mediceer entwirft. Von ihren frühern Werken nennen wir: »Die Familie Steinfels, oder die Kreolin« (Hannov. 1841),
»Victorine« (das. 1842),
»Waldheim« (das. 1844) und »Minona« (das. 1844), welche sämtlich die liebenswürdige Weiblichkeit der Verfasserin widerspiegeln und sich durch treue Schilderung der Lebensverhältnisse auszeichnen.