Hermann Wilhelm, Bildhauer, geb. in Schleswig, bezog als Maler 1816 die Kopenhagener
Akademie der Künste, ging aber einige Jahre später zur Bildhauerei über. Nachdem ihm 1823 die große goldene Medaille zu
teil geworden, ging er in demselben Jahr nach Rom, wo er sich unter Thorwaldsens Leitung ausbildete, von dessen Schülern in
reinem Schönheitssinn und idealer Auffassung keiner dem Meister so nahe gekommen ist wie er. Seine Hauptwerke
sind: die Walküre (1835), Narziß, Orest vor den Furien flüchtend (1851, beim Brande des Schlosses Christiansborg 1884 vernichtet),
Philoktet (1856), Zug
der Ceres und des Bacchus (ein Fries von 41 m Länge mit über 300 Figuren, im Rittersaal
der Christiansborg zu Kopenhagen, der bei dem Brande des Schlosses ebenfalls zerstört wurde), Moses der Gesetzgeber (1859, am
Eingang der Frauenkirche zu Kopenhagen aufgestellt), die überlebensgroßen 18 Statuen, welche die sogen. Königintreppe des
Schlosses Christiansborg zieren, die Viktoria auf dem Thorwaldsen-Museum, Apollon Musagetes und Minerva in der Universitätsvorhalle
zu Kopenhagen (1843) sowie nach Thorwaldsens Entwurf (1832-1834) Gutenbergs kolossale Statue und die zwei
Basreliefs an dem Sockel der Statue in Mainz. Auch fertigte er den Tapfern Landsoldaten bei Fredericia. Thorwaldsen übertrug ihm
in seinem Testament sowohl die künstlerische Aufsicht über sein Museum als die Vollendung seiner nicht fertig gewordenen Werke.
Seit 1850 Direktor der Akademie in Kopenhagen, starb er daselbst
Vgl. Plon, Le sculpteur danois
Wilhelm Bissen (2. Aufl., Par. 1871).
Christian Gottlieb Wilhelm, dän. Bildhauer, geb. zu
Kopenhagen, Sohn und Schüler des berühmten Bildhauers Herm. Wilh. B. (gest. 1868), besuchte die dortige Akademie, ging 1857 nach
Rom und stellte seine dort entstandene Arbeit aus: Ägeus, der nach dem Schiff des Theseus ausschaut.
Später folgten die kolossale Statue des dänischen Helden Absalon und ein junger Merkur.
(Kt. Bern,
Amtsbez. u. Gem. Saanen).
1200 m. Dorf, an der Vereinigung von Lauenen- und Turbachthal; 4,5 km sö. Saanen, 31 km sw.
der Station Erlenbach und 15 km ssw. der Station Zweisimmen der Simmenthalbahn. Postwagen Saanen-Lauenen. 22 Häuser, 100 reform.
Ew. Viehzucht; Ausfuhr von Ziegen des Saanenschlages. Säge und Holzhandel. Schwefelwasserquelle, früher zu Badezwecken verwendet.
Hermann Wilhelm, dän. Bildhauer, geb. in der
Nähe von Schleswig, studierte seit 1816 an der Kopenhagener Akademie zuerst als Maler, dann als Bildhauer, als welcher er 1823 die
große goldene Medaille erwarb. Im selben Jahre ging er nach Rom, wo er sich während eines zehnjährigen
Aufenthaltes unter Thorwaldsen ausbildete, dem er von allen Schülern am nächsten kam. Sein erstes größeres Werk war 1835 Die
Walküre. Nach seiner Rückkehr arbeitete Bissen für das Schloß Christiansborg zu Kopenhagen die vier Engel an der
Schloßkapelle, den 41 m langen Fries für den Rittersaal, die Entwicklung des Menschengeschlechts nach
der griech. Mythologie darstellend (beim Schloßbrande 1884 zerstört), später 1841 in
Rom 18. überlebensgroße
Statuen, Frauengestalten aus der griech. und nordischen Sage. Neben manchen vortrefflichen
Büsten, wie die von Örsted und Grundtvig, schuf er zwei Statuen, den Jäger Kephalos mit dem Hunde und eine
Atalante auf der Jagd; ferner eine Venus und den Pfeil wetzenden Amor, einen Paris, 1851 Orestes von den Furien verfolgt, 1856 den
Verwundeten Philoktet und die Statuen des Apollo und der Minerva für die Universitätshalle in Kopenhagen. Nach Thorwaldsens
Entwurf schuf er 1832‒34 für Mainz die
mehr
kolossale Statue Gutenbergs, sodann für Kopenhagen das Bronzestandbild Tycho Brahes. Bissen ist auch der Urheber des bei Flensburg
zur Erinnerung des Tages von Idstedt 1853 aufgestellten bronzenen Löwen (jetzt vor der Kommandantur in Lichterfelde bei Berlin).
Sein letztes Werk war die Reiterstatue des Königs Friedrich Ⅶ. von Dänemark. Seit 1850 Direktor an der
Kopenhagener Akademie, starb Bissen daselbst. –
Vgl. Plon, Le sculpteur danois Vilhelm Bissen (2. Aufl., Par.
1871).
– Sein Sohn Wilhelm Bissen, geb. in Kopenhagen, war Schüler seines Vaters und entwickelte sich später selbständig
während seines Aufenthaltes in Rom. Er wurde 1871 Mitglied der Kunstakademie in Kopenhagen. Unter seinen
Arbeiten sind hervorzuheben: Absalon (der dän. Bischof), Ägeus, Noah sowie die Vasenmalerin.