Christian Gottlieb Wilhelm, dän. Bildhauer, geb. zu
Kopenhagen, Sohn und Schüler des berühmten BildhauersHerm. Wilh. B. (gest. 1868), besuchte die dortige Akademie, ging 1857 nach
Rom und stellte seine dort entstandene Arbeit aus: Ägeus, der nach dem Schiff des Theseus ausschaut.
Später folgten die kolossale Statue des dänischen Helden Absalon und ein junger Merkur.
(Kt. Bern,
Amtsbez. u. Gem. Saanen).
1200 m. Dorf, an der Vereinigung von Lauenen- und Turbachthal; 4,5 km sö. Saanen, 31 km sw.
der Station Erlenbach und 15 km ssw. der Station Zweisimmen der Simmenthalbahn. Postwagen Saanen-Lauenen. 22 Häuser, 100 reform.
Ew. Viehzucht; Ausfuhr von Ziegen des Saanenschlages. Säge und Holzhandel. Schwefelwasserquelle, früher zu Badezwecken verwendet.
Hermann Wilhelm, dän. Bildhauer, geb. in der
Nähe von Schleswig, studierte seit 1816 an der Kopenhagener Akademie zuerst als Maler, dann als Bildhauer, als welcher er 1823 die
große goldene Medaille erwarb. Im selben Jahre ging er nach Rom, wo er sich während eines zehnjährigen
Aufenthaltes unter Thorwaldsen ausbildete, dem er von allen Schülern am nächsten kam. Sein erstes größeres Werk war 1835 Die
Walküre. Nach seiner Rückkehr arbeitete Bissen für das Schloß Christiansborg zu Kopenhagen die vier Engel an der
Schloßkapelle, den 41 m langen Fries für den Rittersaal, die Entwicklung des Menschengeschlechts nach
der griech. Mythologie darstellend (beim Schloßbrande 1884 zerstört), später 1841 in
Rom 18. überlebensgroße
Statuen, Frauengestalten aus der griech. und nordischen Sage. Neben manchen vortrefflichen
Büsten, wie die von Örsted und Grundtvig, schuf er zwei Statuen, den JägerKephalos mit dem Hunde
[* 8] und eine
Atalante auf der Jagd; ferner eine Venus und den Pfeil wetzenden Amor, einen Paris,
[* 9] 1851 Orestes von den Furien verfolgt, 1856 den
Verwundeten Philoktet und die Statuen des Apollo und der Minerva für die Universitätshalle in Kopenhagen. Nach ThorwaldsensEntwurf schuf er 1832‒34 für Mainz die
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kolossale Statue Gutenbergs, sodann für Kopenhagen das Bronzestandbild TychoBrahes. Bissen ist auch der Urheber des bei Flensburg
[* 11] zur Erinnerung des Tages von Idstedt 1853 aufgestellten bronzenen Löwen
[* 12] (jetzt vor der Kommandantur in Lichterfelde bei Berlin).
[* 13] Sein letztes Werk war die Reiterstatue des Königs Friedrich Ⅶ. von Dänemark.
[* 14] Seit 1850 Direktor an der
Kopenhagener Akademie, starb Bissen daselbst. –
Vgl. Plon, Le sculpteur danois Vilhelm Bissen (2. Aufl., Par.
1871).
– Sein Sohn Wilhelm Bissen, geb. in Kopenhagen, war Schüler seines Vaters und entwickelte sich später selbständig
während seines Aufenthaltes in Rom. Er wurde 1871 Mitglied der Kunstakademie in Kopenhagen. Unter seinen
Arbeiten sind hervorzuheben: Absalon (der dän. Bischof), Ägeus, Noah sowie die Vasenmalerin.