Bismark
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Stadt im preuß. Regierungsbezirk Magdeburg, [* 2] Kreis [* 3] Stendal, [* 4] an der Eisenbahn von ¶
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Stendal nach Langwedel, mit Amtsgericht, evangelischer Kirche und (1880) 2099 Einw.
Bismark
750 Wörter, 5'421 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Bismark,
Stadt im preuß. Regierungsbezirk Magdeburg, [* 2] Kreis [* 3] Stendal, [* 4] an der Eisenbahn von ¶
Stendal nach Langwedel, mit Amtsgericht, evangelischer Kirche und (1880) 2099 Einw.
Bismark,
Friedrich Wilhelm, Graf von, württemb. Generalleutnant und Militärschriftsteller, geb. zu Windheim in Westfalen, [* 6] ward 1796 Kornett in hannöverschen Diensten, trat 1803 in nassauische, 1804 in englische Dienste [* 7] und wohnte 1805 der Expedition nach Norddeutschland bei. 1807 trat er wieder in württembergischen Dienst. Im Feldzug von 1809 zeichnete er sich als Rittmeister bei Riedau aus, 1812 unter Ney namentlich in der Schlacht an der Moßkwa (Borodino). 1813 focht er an der Spitze eines württembergischen Chevauleger-Regiments bei Bautzen, [* 8] Dennewitz und Wartenburg.
Bei Leipzig [* 9] gefangen genommen, ward er nach dem Übertritt der Württemberger zu den Alliierten freigelassen und im Feldzug von 1814 dem Prinzen Adam von Württemberg [* 10] als Chef des Generalstabs beigegeben. Den Feldzug von 1815 machte er als Generalquartiermeister der Reiterei des Kronprinzen von Württemberg mit, ward dann Flügeladjutant des Königs, im April 1816 in den Grafenstand erhoben, nach Wilhelms I. Regierungsantritt mit der neuen Organisation der Reiterei betraut und 1819 Generalmajor. 1820 zum lebenslänglichen Mitglied der Kammer der Standesherren sowie zum Gesandten am Hof [* 11] zu Karlsruhe, [* 12] 1825 auch an den Höfen zu Berlin, [* 13] Hannover [* 14] und Dresden [* 15] ernannt, folgte er 1826 dem Ruf, an der neuen Organisation der dänischen Armee mitzuwirken. Im J. 1830 ward er Generalleutnant und Kommandant der Reiterei. 1835 lud ihn Kaiser Nikolaus von Rußland nach St. Petersburg [* 16] ein, um die russische Kavallerie zu begutachten. 1848 in den Ruhestand versetzt, starb er in Konstanz. [* 17] Er wirkte für Vereinfachung der Bewegungen der Reiterei und ausgedehnte Verwendung derselben im Sicherheitsdienst und Nachrichtenwesen.
Von seinen Schriften sind hervorzuheben: »Vorlesungen über die Taktik der Reiterei« (Karlsr. 1818, 3. Aufl. 1826);
»System der Reiterei« (Berl. u. Posen [* 18] 1822);
»Felddienst der Reiterei« (Karlsr. 1820);
»Felddienstinstruktion für Schützen und Reiter« (das. 1821, 4. Aufl. 1835);
»Neues Schützensystem der Reiterei« (Stuttg. 1824, 2. Aufl. 1825);
»Reiterbibliothek« (Karlsr. 1825-31, 6 Bde.);
»Ideentaktik der Reiterei« (das. 1829),
sein bestes Werk;
»Die königlich preußische Reiterei unter Friedrich d. Gr.« (das. 1837);
»Aufzeichnungen« (das. 1847).
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Bismark,
(1885) 2125 Einw.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Bismark
(Kt. Solothurn, Bez. Bucheggberg, Gem. Küttigkofen).
478 m. 3 Häuser;
3 km w. der Station Wiler der Linie Burgdorf-Solothurn. 34 reform. Ew. Kirchgemeinde Aetingen.
Landwirtschaft. Sägemühle.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Bismark,
Stadt im Kreis Stendal des preuß. Reg.-Bez. Magdeburg, an der Linie Stendal-Ülzen der Preuß.
Staatsbahnen [* 19] (3 km vom Bahnhof), hat (1890) 2179 evang. E., Post, Telegraph, [* 20] Amtsgericht (Landgericht Stendal), Zoll- und Steueramt;
2 Brauereien und Brennereien, Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen, Dampfmühle, Molkerei, Schneidemühle, Ackerbau und Hopfenhandel.
Bismark
, ursprünglich Bischofsmark (Bischoves marc), war früher Wallfahrtsort wegen eines angeblich dort 1349 vom
Himmel
[* 21] gefallenen Kreuzes;
es gehörte der Familie Bismark
, die es 1494 an die Alvensleben verkaufte.
Bismark,
Adelsgeschlecht, s. Bismarck. ^[= # Otto Eduard Leopold, Fürst von, Herzog von Lauenburg, Generaloberst der Kavallerie, erster ...]
Bismark,
Friedr. Wilh., Graf von, württemb. Generallieutenant und Militärschriftsteller, geb. zu Windheim in Westfalen, entstammte dem rhein. Zweige der Schönhausenschen Linie des Bismarckschen Geschlechts, nahm bereits 1796 als Kornett hannov. und 1803 nassauische Dienste. 1804 trat er in die Englisch-Deutsche Legion, die er 1807 wegen eines Zweikampfes verließ. Er trat hierauf in die württemb. Kavallerie ein, nachdem er die Tochter des Herzogs von Nassau-Usingen geheiratet hatte. Im Kriege von 1809 zeichnete er sich unter Massena 1. Mai im Gefecht bei Riedau aus und nahm 1812 an allen Schlachten [* 22] und Gefechten des Neyschen Korps teil.
Als Kommandant des 1. Chevaulegersregiments wohnte er der Schlacht bei Bautzen, dem Treffen bei Seiffersdorf
und der Schlacht bei Jüterbog
[* 23] bei. Bei Leipzig gefangen genommen, wurde er, als Württemberg den Verbündeten beigetreten war, 1814 Chef
des Generalstabes. 1815 war er Generalquartiermeister der Reiterei des damaligen Kronprinzen und wurde als Oberst und Flügeladjutant
im April 1816 in den Grafenstand erhoben. Nach dem Regierungsantritt Wilhelms Ⅰ. wurde er mit der Organisation
der Reiterei beauftragt, 1819 zum Generalmajor und Brigadier, 1820 zum Mitgliede der Kammer der Standesherren sowie zum außerordentlichen
Gesandten am Hofe zu Karlsruhe und 1825 auch an den Höfen zu Berlin, Dresden und Hannover ernannt (jedoch mit Beibehaltung des
Kommandos der Reiterbrigade) und 1830 zum Generallieutenant befördert. Auch Dänemark
[* 24] 1826 und Rußland 1835 bedienten
sich seiner reichen Erfahrung auf kavalleristischem Gebiete. Im Herbst 1848 trat er in den Ruhestand. Bismark
starb zu
Konstanz. Von seinen zahlreichen Schriften sind die vorzüglichsten: «Vorlesungen über die Taktik der Reuterei» (Karlsr. 1818; 3. Aufl.
1826),
«System der Reuterei» (Berl. 1822),
«Reuterbibliothek» (6 Bde., Karlsr. 1825‒31),
«Ideentaktik der Reuterei» (ebd. 1829) u. s. w. Seine «Aufzeichnungen» (ebd. 1847) ¶
55 bieten schätzenswerte Mitteilungen über die letzten Kriege Napoleons, dessen glühender Verehrer er war.