Nabelschwein,Pecari (Dicotyles), eine besondere Gattung kleiner, zierlicher Wildschweine mit hohen,
schlanken
Beinen, welche in Rudeln im wärmern
Amerika
[* 2] bis nach Virginien hinauf in Wäldern und sumpfigen Niederungen leben.
DieKiefer tragen 38
Zähne,
[* 3] die Hauer sind kurz, spitz, ragen aber nicht über die Lippen hervor; die
Ohren sind klein, der
Rüssel schmal. Die Hinterfüße sind nur dreizehig; der
Schwanz fehlt fast ganz. Auf dem Kreuze liegt
eine
Drüse, welche eine übelriechende Flüssigkeit absondert.
Wird die
Drüse nicht unmittelbar nach dem Falle ausgeschnitten, so teilt sich der
Geruch dem sonst sehr
schmackhaften Fleische mit und macht es ungenießbar. Die beiden bekannten
Arten, das Halsbandschwein (Dicotyles torquatus
Cuvier), durch ein weißes Brustband ausgezeichnet, und das weißlippige Bisamschwein (Dicotyles labiatus
Cuvier), hält man häufig
in Tiergärten.
Jenes wird mit 50, dieses mit 150 M. bezahlt. Man füttert beide mit gekochten Kartoffeln,
Brot
[* 4] und Weizenkleie. Es sind jähzornige und bissige
Tiere, und von ihnen beigebrachte Wunden heilen sehr schwer.
(DicotylesCuv.), Säugetiergattung aus der Ordnung der Huftiere, der Unterordnung der paarzehigen Dickhäuter
und der Familie der Schweine
[* 6] (Suina),
gedrungen gebaute Tiere mit kurzem Kopf, ziemlich kleinen Ohren, verkümmertem Schwanz, dreizehigen
Hinterfüßen und mit weitem Gang
[* 7] sich öffnender Drüse auf dem Hinterteil des Rückens. Das Halsbandnabelschwein
(Pekari, D. torquatusCuv.), 95 cm lang, mit 2 cm langem Schwanz, 40 cm hoch, ist ziemlich schlank gebaut, mit verhältnismäßig
langen Borsten dicht bedeckt, schwarzbraun, an den Seiten gelblichbraun, am Bauch
[* 8] braun, an der Vorderbrust weiß, mit gelblicher
Halsbinde, sondert aus der Rückendrüse eine durchdringend riechende Flüssigkeit ab. Es bewohnt die
waldreichen Gegenden Südamerikas bis 1000 m ü. M., wandert truppweise durch die Wälder und über Felder, durchschwimmt sogar
Ströme und befindet sich beständig auf der Wanderschaft. Es lebt von Wurzeln und Früchten, soll auch Reptilien und Würmer
[* 9] fressen und zerstört oft die Pflanzungen.
Die Sau wirft ein oder zwei Junge. Man jagt es wegen des Fleisches und benutzt das Fell zu Säcken und Riemen.
Jung eingefangene Tiere werden sehr zahm und anhänglich; in europäischen Tiergärten haben sich die Pekaris wiederholt fortgepflanzt.
Das Bisamschwein(D. labiatusCuv.), 96 cm lang, mit 5 cm langem Schwanz und lockerm Haarkleid, gleichmäßig
grauschwarz mit großem, weißem Fleck am Unterkiefer, findet sich neben dem vorigen, wandert in zuweilen Hunderte zählenden
Trupps und gleicht im übrigen vollständig dem Pekari.