Karl,
Freiherr von, österreich. Militäringenieur, Erfinder des nach ihm benannten Brückensystems,
geb. zu
Cascina d'Olmo bei
Mailand,
[* 2] studierte in
PaviaMathematik, trat 1812 in die
Militärschule zu
Pavia und wurde 1816 zu
dem militärisch-geographischen
Institut in
Mailand kommandiert, wo er bis 1821 bei den
Aufnahmen beschäftigt
war. Von 1823 bis 1826 war er
Lehrer der
Mathematik an der Pionierschule in
Mailand. 1825 trat er mit der von ihm erfundenen
Kriegsbrücke hervor, welche 1828 eingeführt wurde. 1831-35 war er als
Hauptmann beim
Bau derBefestigungen von
Linz
[* 3] thätig
und erfand hier eine neue Lafettierung für die in den
Türmen aufgestellten
Haubitzen. Im J. 1835 leitete
er die
Befestigungen des Poüberganges und trat 1836 als
Major wieder in das Pionierkorps, für welches er mehrere
Reglements
und Abhandlungen verfaßte. Im J. 1839 baute er bei
Brescello eine Militärbrücke über den
Po, welche alle Erwartungen übertraf,
und 1840 wurde nach seinem
System ein größerer Brückentrain angefertigt und die
Manöver damit eingeübt.
Im
August wurde er
Oberstleutnant.
Fast alle europäischen
Armeen sandten
Offiziere nach
Wien,
[* 4] um die neuen Brückeneinrichtungen kennen zu lernen. Nach Entwerfung
des Studienplans für die neuerrichtete lombardisch-venezianische adlige
Leibgarde wurde Birago 1840 Premierwachtmeister dieser
Garde und 1841 Oberst. Im J. 1844 wurde ihm das Brigadekommando der 1843 vereinigten
Pionier- und Pontonierkorps
übertragen und er zugleich in den Freiherrenstand erhoben. Er starb Über den von Birago erfundenen
Brückentrain, der nach und nach in fast allen
ArmeenEuropas Eingang gefunden hat, s.
Feldbrücken.
[* 5]
Karl, Freiherr von, österr. Militäringenieur, Erfinder des nach ihm benannten, auf der Anwendung zerlegbarer
Böcke und Pontons beruhenden Brückensystems, geb. zu Cascina d'Olmo bei Mailand, studierte in Pavia Mathematik,
war 1823‒26 Lehrer der Mathematik an der Pionierkorpsschule in Mailand und trat 1825 mit der von ihm
erfundenen Kriegslaufbrücke hervor, die 1828 in die Armee eingeführt wurde. Zum Hauptmann befördert, war er 1830‒35 beim
Bau der Befestigungen von Linz thätig, wo er eine zweckmäßige Lafettierung für die in den Türmen aufgestellten Haubitzen
erfand; er leitete 1835 die Befestigungen des Poübergangs bei Brescello, trat 1836 als Major im Generalstabe
wieder zum Dienst im Pionierkorps ein und verfaßte die «Anleitung zur Ausführung
der im Felde am meisten vorkommenden Pionierarbeiten» und «Untersuchungen
über die europ. Militärbrückentrains u. s. w.»
(Wien 1839). Für den Herzog von Modena errichtete er 1839 nach den in seinem Werke entwickelten Theorien bei
Brescello eine Militärbrücke über den Po, welche alle Erwartungen übertraf; 1840 wurde unter seiner Leitung ein größerer
Brückentrain nach seinem System angefertigt und die Übungen damit unter seinen Befehlen gemacht. Als ihm 1844 das Brigadekommando
der 1843 vereinigten Pionier- und Pontonierkorps übertragen wurde, erfolgte zugleich seine Erhebung in den Freiherrenstand.
Birago starb zu Wien.