Bion
(griech.), s. Individuum. ^[= (lat.), eigentlich "ein Ding, das nicht geteilt werden kann", ohne aufzuhören, das ...]
Bion
299 Wörter, 2'043 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Bion
(griech.), s. Individuum. ^[= (lat.), eigentlich "ein Ding, das nicht geteilt werden kann", ohne aufzuhören, das ...]
1) griech. bukolischer Dichter aus Smyrna, lebte meist in Sizilien, [* 3] wo er vergiftet worden sein soll, um 133 v. Chr. Außer einer Anzahl kleinerer, zum Teil fragmentarischer Gedichte besitzen wir von ihm ein größeres episches Gemälde, die »Adonisklage« (hrsg. von Ahrens, Leipz. 1854). Er zeichnet sich mehr durch Feinheit des Ausdrucks und Zartheit des Gefühls als durch Einfachheit und Naturtreue aus. Seine Gedichte sind meist mit denen des Theokrit (s. d.) zusammen herausgegeben und übersetzt; mit Moschos gaben sie heraus G. Hermann (Leipz. 1849) und Ziegler (Tübing. 1868).
2) Bion
von Borysthenis in Skythien (daher Borysthenites genannt),
Philosoph, blühte um 276
v. Chr., anfangs
Cyniker, dann
Kyrenaiker,
Schüler des Theodoros, bekämpfte den polytheistischen Volksglauben und ward zu den
Atheisten gezählt,
obgleich nicht erwiesen ist, daß er alles Göttliche leugnete.
Fragmente gesammelt in Mullachs »Fragmenta philos.«, Bd. 2 (Par.
1867).
Vgl. Hoogvliet,
De vita doctrina et scriptis Bionis
(Leid. 1821).
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
griech. Idyllendichter, geb. in der Nähe von Smyrna,
lebte im 3. Jahrh. v. Chr. Aus der Elegie auf seinen Tod, die dem Moschus zugeschrieben wird, geht hervor, daß er den letzten
Teil seines Lebens in Sicilien zugebracht und seinen Tod durch Gift gefunden hat. Unter seinen auf uns gekommenen
Dichtungen ist der Klaggesang um Adonis (hg. von Ahrens, Lpz. 1854) am bedeutendsten. Die übrigen sind meist nur in Bruchstücken
vorhanden. Die Poesien des Bion
wurden meist mit den Idyllen des Theokrit (s. d.) herausgegeben und übersetzt.
Besondere Ausgaben (nur mit Moschus zusammen) veranstalteten Jacobs (Gotha
[* 4] 1795), Wakefield (Lond. 1795), G. Hermann (Lpz. 1849)
und Ziegler (Tüb. 1868); eine deutsche Übersetzung verfaßte Manso (Gotha 1784). - Ebenfalls im 3. Jahrh. lebte der Cyniker
Bion
aus Borysthenis am Schwarzen Meere, der satir. Spottverse und Parodien (sog. Diatriben) in griech. Sprache
[* 5] dichtete. -
Vgl. R. Heinze, De Horatio Bionis
imitatore (Bonn
[* 6] 1889).