Bimsstein
,
Bums, eine schwammige oder schaumige
Abart des Obsidians, einer glasartigen Lava, also
ein vulkanisches Produkt, entstanden durch das Durchströmen von
Gasen oder
Dämpfen durch glutflüssige trachytische Laven,
wobei die erstarrende
Masse jenes charakteristische zellig-blasige Gefüge annahm. Er schwimmt infolgedessen auf dem Wasser,
sinkt aber im gepulverten Zustand unter (spec. Gewicht 2,3 bis 2,5). Die langfaserigen, bisweilen wie
Seide
[* 2] glänzenden Bimsstein
sind gewöhnlich reicher an
Kieselsäure als die rundporigen.
Bisweilen liegen in der
Masse größere
Krystalle von Feldspat ausgeschieden (im sog. Bimsstein
porphyr, z.B. in der Tokaier
Gegend). Das Vorkommen des Bimsstein
ist an die
Vulkane
[* 3] gebunden, wo er sich teils in Form loser
Auswürflinge,
teils in
Verbindung mit rhyolithischen, trachytischen oder andesitischen Obsidianlavaströmen findet, so auf den Liparischen
Inseln, auf
Teneriffa, auf
Island,
[* 4] in
Ungarn,
[* 5] in Mexiko,
[* 6] in der
Auvergne und in Form eines Bimsstein
tuffs (als
Traß oder Duckstein)
im
Brohl- und Nettethale bei Neuwied.
Man braucht den Bimsstein
zum Abreiben
(Schleifen) von
Pappe, Holz,
[* 7] Metall, das Pulver zum Abschleifen der verschiedensten
Materialien. Der rhein. Bimssteintuff
ist ein vortreffliches Baumaterial. Seife, in frischbereitetem,
dickflüssigem Zustande (als Seifenleim) mit sehr feinem Bimsstein
pulver vermengt,
Bimssteinseife, ist ein vortreffliches
Reinigungsmittel für die
Hände. Künstlicher Bimsstein
, von Hardtmuth in
Wien
[* 8] erfunden, wird durch scharfes
Brennen eines
Gemenges von scharfem, feinem Quarzsand mit feuerfestem
Thon bereitet und von den Tischlern zum
Schleifen des Holzes gebraucht.