Bilma
(auch
Kawar genannt), Oasengruppe in der
Sahara, auf halbem Weg zwischen
Fezzan und
Bornu gelegen, ist reichlich
mit
Wasser versehen, besitzt
Dum- und
Dattelpalmen und wird im O. von dem bis 632 m hohen Mogodomgebirge
begrenzt, während sie selbst eine
Hochebene von durchschnittlich 500 m
Höhe bildet und in die beiden
Oasen
Kawar (Kauar) und
Bilma
zerfällt. In der erstern ist Schimmedru Sitz eines
Scheichs der
Snussi, in der zweiten ist der Hauptort
Garo (fälschlich
auch Bilma
genannt); die
Residenz des
Sultans befindet sich aber in Kalala.
Zwei verwandte Häuser folgen abwechselnd einander auf dem Thron. [* 2] Die Bewohner (ca. 4000), welche einen dem Kanuri (Bornusprache) verwandten Negerdialekt reden, gehören zum Tibbu- oder Tedastamm. Die Bedeutung der Oase beruht auf ihrem Salzreichtum. Die berühmten Salzminen, neuerlich von Rohlfs besucht und geschildert, liegen vorzugsweise auf der Nordseite von Kalala und bestehen in großen Gruben, welche von 6-10 m hohen Salz- und Erdschutthaufen umgeben sind. Die Gruben selbst stoßen in der Tiefe auf eine stark salzhaltige Wassermasse, die sich beständig erneuert und so stark verdunstet, daß sich binnen einigen Tagen eine mehrere Zoll dicke Kruste auf dem Wasser bildet, welche durchstoßen und abgefischt wird. Das hier gewonnene Salz [* 3] wird (als Pulver in klienen ^[richtig: kleinen] Kristallen oder in tellerartige Formen gegossen) oft von 1000 Kamele [* 4] starken Karawanen der Tuareg ¶
mehr
fortgeholt und nach dem Sudân gebracht.