Billroth
,
Theodor,
Mediziner, geb. zu
Bergen
[* 2] auf
Rügen, studierte in
Greifswald,
[* 3]
Göttingen,
[* 4]
Berlin
[* 5] und
Wien,
[* 6] wurde 1855
Assistent an der chirurgischen Universitätsklinik in
Berlin, ging 1859 als
Professor der
Chirurgie und
Direktor der
chirurgischen
Klinik nach Zürich,
[* 7] 1867 als
Professor der
Chirurgie nach
Wien. 1870-71 war er in deutschen
Lazaretten
am
Rhein thätig. Billroth
ist einer der vielseitigsten Chirurgen der Gegenwart, nicht nur ein genialer Operateur
(Magenresektion,
Exstirpation des
Kehlkopfes), sondern auch, auf Grundlage einer sehr gründlichen allgemeinen medizinischen
Bildung, ein tüchtiger Mikroskopiker, scharfsinniger
Forscher und durch seine große kriegschirurgische
Erfahrung eine
Autorität
auf dem Gebiet der Kriegsheilkunde. Er schrieb: Ȇber den
Bau der Schleimpolypen« (Berl. 1855);
»Über die Entwickelung der Blutgefäße« (das. 1856);
»Beobachtungsstudien über Wundfieber und accidentelle Wundkrankheiten« (das. 1862);
»Die allgemeine chirurgische Pathologie und Therapie« (das. 1863; 12. Aufl. von Winiwarter, 1885);
»Chirurgische Klinik, Zürich 1860-67« (das. 1869),
»Wien 1868« (das. 1870),
»Wien 1869-70« (das. 1872),
»Wien 1871-76« (das. 1879);
»Chirurgische Briefe aus den Feldlazaretten in Weißenburg [* 8] und Mannheim [* 9] 1870« (das. 1872);
»Untersuchungen über die Vegetationsformen von Coccobacteria septica« (das. 1874);
»Über das Lehren [* 10] und Lernen der medizinischen Wissenschaften« (Wien 1876);
»Über den Transport der im Feld Verwundeten und Kranken« (das. 1874);
»Krankenpflege im Haus und im Hospital« (das. 1880).
Er gibt heraus mit Pitha das »Handbuch der allgemeinen und speziellen
Chirurgie mit Einschluß
der topographischen
Anatomie,
Operations- und Verbandlehre« (Stuttg. 1865-75, 3 Bde.);
mit
Lücke u. a. »Die deutsche
Chirurgie« (das. 1879 ff.). Auch ist Billroth
Mitherausgeber
von
Langenbecks
»Archiv für klinische
Chirurgie« (Berl.).