es ähnelt im Aussehen und
Geruch der
Muskatbutter (s. d.)
und besteht aus den
Glyceriden der Myristin- und Ölsäure neben geringen Anteilen ätherischen Öles und flüchtiger Säure.
L. (Muskatnußbaum), Gattung aus der Familie der Myristikaceen, gewürzhafte, mit einem etwas scharfen, rötlichen
Saft erfüllte Bäume und Sträucher der Tropen, besonders Indiens, mit wechselständigen, lederartigen,
ungeteilten, ganzrandigen Blättern, diözischen, kleinen, einzelnen oder in Trauben oder Dolden geordneten, achselständigen
Blüten und kapselartiger, zwei- bis vierklappig aufspringender Beere, deren nußartiger Same von einem
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fleischigen oder dünnen, vielfach zerschlitzten Mantel umgeben ist.
ein in allen Teilen stark aromatischer, 15-20 m hoher Baum mit fast zweizeiligen, länglich-eiförmigen,
bis 10 cm langen, drüsig punktierten Blättern, kleinen, gelblichen, einzeln stehenden weiblichen und in wenigblütigen Trauben
oder Doldentrauben geordneten männlichen Blüten, kugeliger, ockerfarbener Beere von 5 cmDurchmesser, mit
anfangs fleischigem, dann austrocknendem Fruchtgehäuse, nußartigem, ovalem, 3 cm langem, 2,3 cm breitem Samen
[* 8] und fleischigem,
karminrotem, nach dem Trocknen orangegelbem, gewürzhaftem Samenmantel.
Getrocknet kommen sie als Muskatnüsse (Nuces moschatae) in den Handel. Sie riechen und schmecken eigentümlich aromatisch,
sind reich an Stärkemehl und eiweißartiger Substanz, enthalten ca. 25 Proz. Fett, welches zum Teil in ihrer
Heimat ausgepreßt wird und als Muskatnußöl (Balsamum nucistae) in den Handel kommt; außerdem 6 Proz. ätherisches Öl, im
wesentlichen aus einem bei 165° siedenden Kohlenwasserstoff bestehend. Der zerschlitzte, fleischige Samenmantel wird an der
Luft getrocknet und bildet die Muskatblüte (Macis) des Handels. Er ist sehr aromatisch, enthält kein Stärkemehl,
wenig Fett, aber Eiweißkörper, Dextrin und Schleim und 4-9 Proz. ätherisches Öl, welches zwar gleichfalls zum größten Teil
aus einem bei 160° siedenden Kohlenwasserstoff besteht, aber in Geruch und Geschmack, auch in seiner optischen Eigenschaft
von dem ätherischen Muskatnußöl abweicht.
Der bei weitem größte Teil der Muskatnüsse kommt gegenwärtig von drei Bandainseln, Lontor, Neira und Aij, wo große Muskatnußbaumgärten
bestehen, in den Handel. Die Muskatnüsse werden in der Medizin kaum, sondern, wie auch die Muskatblüte, fast nur als Gewürz
(namentlich in England und Nordamerika)
[* 11] benutzt, gegenwärtig bei uns viel weniger als früher; als Hausmittel
dienen sie gegen Durchfall. GroßeGaben (eine Nuß und mehr) wirken übrigens giftig. Vgl. Muskatnußöl.
Das Muskatblütöl dient auch zum Parfümieren der Seife. Nach der gewöhnlichen Annahme waren die Muskatnuß und die Muskatblüte
den Alten nicht bekannt; Martins aber hat nachzuweisen gesucht, daß die Macis zur Zeit des Plautus und
die Nuß schon Plinius bekannt gewesen sei. Das in Rom
[* 12] beliebte SalbölMyron scheint auch zum Teil unser Oleum nucistae gewesen
zu sein. Schon sehr früh haben jedenfalls die Araber die Drogue aus Indien geholt und im Abendland verbreitet. In Indien
war sie wohl schon lange zuvor als Gewürz benutzt worden, und auch in altägyptischen Mumiensärgen hat man die Muskatnuß
gefunden. Am Ende des 12. Jahrh. war die letztere und die Muskatblüte in Nordeuropa bekannt, und lange bevor der VenezianerNiccolòConti im 15. Jahrh. die erste Nachricht von dem Baum brachte und die Portugiesen ihn auf den
Bandainseln
fanden, waren beide Droguen ein wenn auch sehr kostbares Gewürz in Europa.
[* 13]
Die Portugiesen hielten den Handel mit den Nüssen fest, bis sie denHolländern weichen mußten, welche ihn nun, wie den Zimt-
und Gewürznelkenhandel, zu monopolisieren suchten, die Bäume auf Banda und Amboina beschränkten, an allen
andern Orten ausrotteten und bei sehr reicher Ernte
[* 14] den Überfluß verbrannten. Während der Besetzung der Gewürzinseln durch
die Engländer 1796-1802 wurde die Muskatnußkultur nach Benkulen und Pinang verpflanzt, später auch nach Singapur, wo indes
eine 1860 ausgebrochene Krankheit binnen einigen Jahren sämtliche Bäume vernichtete. 1864 stellte die
holländische Regierung die Kultur auf Java ein, weil der Verbrauch immer mehr abgenommen hatte.
MyristicatomentosaThunb. liefert
größere, längliche, fast 5 cm lange und weniger aromatische Nüsse, die auch in den europäischen Handel kommen. Aus den
Samenkernen von Myristica Otoba H. B., in Neugranada, preßt man das Otobafett (amerikanische Muskatbutter), welches
der offiziellen Muskatbutter ähnlich ist und wie diese in Amerika
[* 15] benutzt wird.
MyristicaofficinalisMart., in Brasilien, liefert
ein minder angenehm riechendes, säuerlich scharf schmeckendes Fett (Bikuibafett).
VonMyristicaOcubaH. B., am Amazonenstrom,
[* 16] gewinnt
man das Okubawachs, welches weicher als Bienenwachs ist, bei 36,5° schmilzt
und in Brasilien zur Kerzenbereitung benutzt wird.