Bigordi
,
Domenico, ital. Maler, s. Ghirlandajo.
Bigordi
12 Wörter, 96 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Bigordi,
Domenico, ital. Maler, s. Ghirlandajo.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Bigordi,
Domenico, ital. Maler, s. Ghirlandajo.
1) (eigentlich Domenico di Tommaso Bigordi, genannt il Ghirlandajo) ital. Maler, geb. 1449 zu Florenz, [* 3] war anfangs Schüler von Alesso Baldovinetti in Florenz, bildete sich dann unter Andrea del Castagno, Andrea del Verrocchio und unter dem Einfluß von Masaccio weiter, so daß er schließlich selbst einen bestimmenden Einfluß auf die florentinische Malerei gewann. Abgesehen von seinen Werken, gewinnt seine kunstgeschichtliche Bedeutung noch dadurch, daß er Lehrer Michelangelos war.
Seine frühsten uns bekannten Bilder sind: die Berufung von Petrus und Andreas (1476, in der Sixtinischen Kapelle) und der heil. Hieronymus und das Abendmahl, in Ognissanti zu Florenz (1480). 1485 beendigte er das Fresko: die Apotheose des heil. Zenobius, im Palazzo Vecchio, und die Fresken der Sassetti-Kapelle in Santa Trinità. Es folgte die Ausmalung des Chors in Santa Maria Novella (1490). Kräftiger historischer Stil, große Auffassung, stilvolle Gruppierung und strenge Zeichnung charakterisieren die Werke Ghirlandajos, der einen Hauptanteil an dem Aufschwung der Malerei durch Raffael und Michelangelo hatte.
Wenig zahlreich sind seine Staffeleigemälde (in Tempera), die an Buntheit und einer gewissen Härte leiden. Die bedeutendsten sind: Anbetung der Könige (1487, Florenz, Uffizien, und 1488, daselbst, in Santa Maria degli. Innocenti), die thronende Madonna mit vier Heiligen (Florenz, Uffizien) und die Heimsuchung (1491, Paris, [* 4] Louvre). Ghirlandajo starb an der Pest in Florenz und wurde in Santa Maria Novella begraben. Zu seinen Schülern gehörten seine Brüder Davide Ghirlandajo (1452-1525) und Benedetto Ghirlandajo (1458-97) sowie Bastiano Mainardi und Granacci. ¶
2) Ridolfo, ital. Maler, Sohn des vorigen, geb. zu Florenz, war anfangs Schüler seines Vaters, dann seines Oheims Davide Ghirlandajo und wahrscheinlich von Francesco Granacci. Die Reife seines Stils erreichte er jedoch erst unter der Leitung des Fra Bartolommeo, wozu später noch der Einfluß Raffaels kam, mit welchem er befreundet war. Diejenigen Gemälde, welche den Charakter dieser beiden Meister tragen, sind seine besten. Es sind unter andern: die Verehrung des Christkindes (Berlin, [* 6] Museum), die Anbetung der Hirten (1510, Pest, Landesgalerie), Himmelfahrt Mariä (Prato, Dom), zwei Vorgänge aus dem Leben des heil. Zenobius (Florenz, Uffizien). Früher entstanden: der Zug Christi mit den Marien nach Golgatha (Florenz, Pal. Antinori) und die Krönung der Maria (1504, Paris, Louvre). Unter den Arbeiten seiner spätern Zeit sind eine Pietà (1521, Colle di Val d'Elsa) und ein Abendmahl in Fresko (1543, Florenz, Angelikloster) hervorzuheben. Er starb in Florenz.