Bieresel
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s. v. w. Pirol.
Bieresel
3 Wörter, 26 Zeichen
Bieresel,
s. v. w. Pirol.
(Oriolus L.), Gattung aus der Ordnung der Sperlingsvogel [* 4] und der Familie der Pirole (Oriolidae), Vögel [* 5] mit kräftigem, fast kegelförmigem, auf der Firste seicht gebogenem, mit der Spitze wenig überragendem Ober- und beinahe gleich starkem Unterschnabel, langen, ziemlich spitzigen Flügeln, von deren Schwingen die dritte am längsten ist, mittellangem, gerade abgeschnittenem Schwanz und kurzläufigen Füßen. Der Pirol (Kirschvogel, Golddrossel, Pfingstvogel, Bülow, Bieresel, Schulz von Milo, Berolft, Weihrauch, O. galbula L., s. Tafel »Sperlingsvögel [* 6] II«) ist 25 cm lang, 45 cm breit, hochgelb, mit schwarzen Zügeln, Flügeln und Schwanz, einem gelben Fleck an den Wurzeln der Schwungfedern und den Spitzen der Steuerfedern.
Das Weibchen und die Jungen sind oben zeisiggrün, unten weißlich und schwarz gestrichelt; das Auge [* 7] ist karminrot, der Schnabel schmutzig rot, die Füße sind bleigrau. Der Pirol bewohnt fast ganz Europa, [* 8] mit Ausnahme des höchsten Nordens, und Mittelasien, geht im Winter bis Madagaskar, [* 9] weilt bei uns nur von Pfingsten bis August, bewohnt besonders Laubwälder der Ebene, zumal Feldgehölze aus Eichen und Birken, und erscheint auch in den Gärten. Er ist scheu, wild und unstet, mutig und zänkisch; fast immer hält er sich in den dichtest belaubten Bäumen auf und läßt seine laute, wohlklingende Stimme, an der die wunderlichen Deutungen sich versucht haben, fleißig erschallen. Das Nest hängt meist hoch in der Gabel eines schlanken Astes und enthält 4-5 rötlichweiße, aschgrau und rötlich schwarzbraun gefleckte Eier [* 10] (s. Tafel »Eier I«),
welche Männchen und Weibchen in 14-15 Tagen ausbrüten. Der Pirol nährt sich von Raupen, Schmetterlingen, Würmern, Kirschen, Beeren etc. und hält in der Gefangenschaft nur bei sehr guter Pflege aus.