Biarritz
(baskisch Miarritze), Fischerhafen und einer der berühmtesten und feinsten franz. Badeorte im Kanton [* 2] und Arrondissement Bayonne des franz. Depart. Basses-Pyrénées, am Golf von Biscaya, an der Linie Bordeaux-Bayonne-Irun und der Zweiglinie Bayonne-Biarritz (8 km) der Franz. Südbahn, zählt (1891) 7159, als Gemeinde 9177 E. Der Flecken, mit ganz versandetem Hafen, besteht aus zerstreut und malerisch auf Hügeln und Felsbänken am Meere gelegenen Häusern, Villen, Kaffeehäusern und vielen Hotels, hat einen 44 m hohen Leuchtturm (74 m ü. d. M.) mit herrlicher Aussicht; 1 km davon entfernt findet sich die berühmte Grotte Chambre d’amour.
Das Klima von Biarritz
ist sehr gleichmäßig und günstig und macht den Ort besonders auch zum Winteraufenthalt
geeignet. Die
Temperatur der
Monate Januar, Februar und März betrug in manchem Jahre durchschnittlich früh um 9
Uhr
[* 3] + 4,59,
4,95 und 7° und das Meerwasser hat im
Mai und Oktober eine solche von 16°, steigt aber im Juni und Juli
auf 20 und 21°. Man badet am
Strande an verschiedenen
Stellen, vorzugsweise aber in dem ehemaligen
Hafen Portvieux, mit geringem
Wellenschlage, ferner an der mehrere
Kilometer langen
Côte des Basques mit sehr starker, und an der
Grande
Plage mit mäßiger
Brandung.
Letztgenannter Ort ist der besuchteste und hat das wichtigste Badeetablissement mit einer 600 Fuß langen
Terrasse. Die Seebäder
waren lange nur von den Bewohnern der Umgebung benutzt, bis sie infolge der regelmäßigen Besuche Napoleons III. und seiner
Familie europ. Ruf erhielten und Biarritz
bald der Vereinigungsort
der
Aristokratie Südfrankreichs und
Spaniens wurde. Die 1855 auf
Befehl des
Kaisers erbaute Villa Eugenie (jetzt
Casino, genannt
Palais Biarritz
) war oft Schauplatz wichtiger Verhandlungen. Im 12. Jahrh. trieben die Bewohner
von Biarritz
im Golf von
Biscaya sehr ergiebigen Walfischfang. –
Vgl. Germond de Lavigne, et autour de Biarritz
(4
Bde., Par. 1888).