Bianchini
(spr. -kini, latinisiert
Blanchinius),
Francesco, Astronom und Archäolog, geb. zu
Verona,
[* 2] wurde
im dortigen Jesuitenkollegium erzogen, studierte seit 1680 zu
Padua
[* 3]
Theologie,
Philosophie,
Mathematik und
Physik und in
Rom
[* 4] seit 1684 vorzüglich
römische
Archäologie.
Papst
Alexander VIII. verlieh ihm eine reiche
Pfründe, und
Clemens XI. ernannte ihn
zum
Sekretär
[* 5] der mit der Kalenderverbesserung beauftragten
Kommission. Er starb in
Rom. Seine Vaterstadt
Verona errichtete
ihm im dortigen
Dom ein Marmordenkmal. Unter seinen
Schriften astronomischen und antiquarischen
Inhalts sind vornehmlich seine
»Storia universale, provata co' monumenti, e figurata co'
simboli degli antichi«
(Rom 1697 u. 1747) zu erwähnen. Die
Resultate vieljähriger kirchengeschichtlicher Forschungen legte
Bianchini
nieder in seiner von seinem
Neffen Giuseppe Bianchini
vollendeten großen
Ausgabe von
Anastasius' Werk
»De vitis romanorum pontificum
a Petro Apost. ad Nicolaum I.«
(Rom 1718-35, 4. Bde.; wieder
abgedruckt in
Muratoris
»Scriptores rer. ital.«). Seine
Biographie schrieb Mazzaloni
(Verona 1735).