Bhamo
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Bhamr, Bhamar, Bamo oder Bhanmo, birman. Bhamaw, in der Schansprache Manmaw, chines. Sin-kai («Neumarkt»),
bedeutendste Handelsstadt in Birma in Hinterindien, [* 2] am östl. Ufer des Irawadi unterhalb der Einmündung des Taping, hat (1891) 6986 E. Der sehr belebte Ort ist Hauptsitz des birman.-chines. Handels. Alljährlich treffen hier vom Oktober bis Mai (nur die Regenzeit unterbricht den Verkehr) die mit Seide, [* 3] Manufaktur- und andern Waren beladenen Karawanen chines. Kaufleute, zunächst aus der Provinz Jün-nan (deren Grenze 5 Tagemärsche ostwärts entfernt ist) und die flachen Boote der Birmanen mit ihren Baumwollballen und andern Produkten zusammen.
Der Überwert der Baumwollausfuhr sowie der Wert des übrigen Exports findet seine Ausgleichung zum Teil durch Einfuhr von Quecksilber, Zink, Zinnober, [* 4] Sammet- und Seidenzeugen, Opium, russ. Tuch u. s. w., teils durch Zahlung in chines. Silber (Sj’-Szi-Silber) und Blattgold. Neben der Baumwolle [* 5] kommen für den Export nach China [* 6] noch in Betracht: Schmuckfedern, Serpentinstein oder Ju, Bernstein, [* 7] fleischfarbener Feldspat zu Rangknöpfen, außerdem eßbare Vogelnester, Arekanüsse, Elfenbein, Rhinoceros- und Hirschhorn. Die Gesamtausfuhr an Waren wird auf 6‒7 Mill. M., die Gesamteinfuhr auf 5‒6 Mill. M. geschätzt. Engl. Dampfer mit flachen Schleppschiffen vermitteln den Verkehr mit Rangun. [* 8] Versuche der Engländer, von hier aus den Handel mit Südwestchina zu leiten, sind an der Landesnatur gescheitert, da zwischen und Jün-nan hohe schneebedeckte Ketten zu überwinden sind. –