Bezoārsteine,
rundliche, verschiedenartig gefärbte und aus mehrschaligen Lagen bestehende Konkretionen, die sich im Magen und in dem Darme verschiedener Tiere bilden. Sie haben sehr verschiedene Zusammensetzung. Man teilt sie in gemeine oder deutsche, in occidentalische und in orientalische ein. Die orientalischen, die für die kostbarsten gehalten werden, haben eine sehr glatte und glänzende Oberfläche, eine schwärzlich-grünliche, gräuliche oder bläuliche Farbe und sehr dünne und zarte Lagen, die fast wie die Schalen der Zwiebeln übereinanderliegen.
Sie finden sich bei den Bezoarziegen (Paseng, wilde Ziege, Capra aegagrus Gmel.) und bestehen hauptsächlich aus Lithofellinsäure. Die occidentalischen Bezoarsteine sind unscheinbarer, bestehen aus dicken Lagen, enthalten Phosphate und rühren von dem Lama und Vicuña her. Die deutschen Bezoarsteine bestehen aus Haaren und Pflanzenresten und finden sich bei den Gemsen sowie bei Müllerpferden, wo sie oft bedeutende Größe erlangen. Die Bezoarsteine galten früher als unfehlbare Gegengifte und werden noch jetzt im Orient teuer bezahlt und auch verfälscht.