(Schminkläppchen,
Tournesollappen,
Färbelappen), Leinwandlappen, welche mit dem Safte der
Blüten und
Früchte
von
Crozophora tinctoria getränkt und über faulendem, mit etwas gebranntem
Kalk versetztem
Harn aufgehängt, dann abermals
mit Saft, welchem etwas
Harn beigemengt wurde, getränkt und imFreien getrocknet sind. Unter dem Einfluß
des
Ammoniaks bildet sich ein roter
Farbstoff, welcher den
Lappen reichlich, aber lose anhaftet. Man benutzt die Bezetten zum
Schminken,
zum
Färben von Backwerk,
Likören,
Gelees und namentlich in
Holland zum
Färben des
Käses. Vielfach kommen auch mit
Kochenille,
Pernambukholz oder Anilinrot gefärbte Bezetten vor.
(Schmink- oder Färberläppchen, Tournesol.) Mit Cochenille oder Pernambukabsud rot gefärbte Leinwandstreifen,
die in Packeten von ¼-½ k von Venedig und Hamburg in den Handel kommen, führen diesen Namen, sind
aber nicht die eigentlichen B., welche vielmehr aus dem südlichen Frankreich kommen und mit dem Safte von Croton tinctorium
(Krebskraut, Lackmuspflanze) zu der Familie der wolfsmilchartigen Gewächse gehörig, gefärbt sind. Durch besondere Behandlung
wird die Farbe der Läppchen in Blau und dann in Purpurrot übergeführt. Diese Sorte dient in Holland zum Färben von Käse,
beide übrigens um Backwerk, Liköre, Gelées u. s. w. leicht zu röten. - Zollfrei.
Bezetta, Tournesolläppchen, mit Farbstoffen verschiedener Art imprägnierte Leinwandläppchen,
die vorzugsweise zum Schminken benutzt werden. Besonders geschätzt sind die blauen Bezetten, die in Gallargues bei
Nimes
[* 3] hergestellt werden, indem man Leinwandläppchen im Safte von Crozophora tinctoriaL. tränkt und diese dann so lange
dem Dampfe von faulendem Pferdemist aussetzt, bis sich die richtige Farbe entwickelt hat; zur Verschönung
der Farbe werden sie dann nochmals in mit Urin verdünntem Saft der Pflanze getränkt und endlich getrocknet. Die roten (auch
Rosentuch oder Schminkläppchen genannt) waren ursprünglich die feinen Creponläppchen, auf denen bei der Bereitung
des Karmins dieser getrocknet worden war. Jetzt werden dieselben meist eigens aus Crepon oder feiner holländ.
Leinwand dargestellt und mit Cochenille gefärbt.
Sie dienen zum Schminken, zur Färbung von Liqueuren, Konfitüren u. s. w.