HeinrichErnst, Geolog und Paläontolog, geb. zu
Berlin,
[* 2] wurde
Professor der
Geologie
[* 3] undPaläontologie
daselbst und übernahm mit der
Gründung der geologischen Landesanstalt für den preußischen
Staat die wissenschaftliche Leitung
der geologischen
Landesaufnahme. Als akademischer
Lehrer hat Beyrich das
Interesse für exakte geologische Forschungen und namentlich
für Behandlung der Petrefaktenkunde im
SinnLeopold v.
Buchs stets neu zu beleben gewußt; besondere
Verdienste aber erwarb
er sich um das Zustandekommen einer genauen geologischen
KarteDeutschlands.
[* 4]
Die Grundlage dieses Unternehmens ist wesentlich unter Beyrichs Leitung in der neuen
»GeologischenKarte von
Preußen
[* 5] und den
thüringischen
Staaten« geschaffen worden, und an der Herstellung der bis jetzt erschienenen
Sektionen hat Beyrich hervorragenden
Anteil genommen. Er schrieb noch: »Beiträge zur Kenntnis der
Versteinerungen des rheinischen
Übergangsgebirges«
(Berl. 1837);
»Untersuchungen über
Trilobiten« (das. 1846, 2 Bde.);
»Konchylien des norddeutschen Tertiärgebirges« (das. 1853-57, 6 Hefte);
Clementine, geborene Helm, Jugendschriftstellerin, geb. zu Delitzsch, wurde in Merseburg,
[* 8] dann in
Berlin bei dem Mineralogen Weiß, darauf daselbst im Luisenstift erzogen und heiratete 1848 den Geologen
Beyrich. Sie begann 1859 mit großer Fruchtbarkeit für die weibliche Jugend, insbesondere das sog. Backfischalter, Erzählungen
zuschreiben, die in weichlichem Tone gehalten, doch in Erfindung und Darstellung nicht ohne Reiz sind. Hier seien nur genannt:
«Backfischchens Leiden
[* 9] und Freuden» (1862; 41. Aufl. 1893),
Ferd., chem. Techniker, geb. in Berlin, wurde daselbst Apotheker, wandte aber später sein Interesse
der Herstellung photogr. Chemikalien für den Kollodiumprozeß zu, dessen Bedarfsartikel bis dahin fast
ausschließlich von Frankreich geliefert wurden. Beyrich wurde dadurch der Begründer der jetzt blühenden photogr.-chem.
IndustrieDeutschlands. Später betrieb er die Herstellung aller photogr. Bedarfsartikel und zog sich 1861 gänzlich von der
Pharmacie zurück. Besondere Verdienste erwarb er sich durch Mitbegründung des PhotographischenVereins (1864) und des Vereins zur
Förderung der Photographie in Berlin (1869). Er starb zu Berlin.
Heinr. Ernst, Geolog und Paläontolog, Bruder des vorigen, geb. 31. Äug. 1815 zu Berlin, ist Professor der
Geologie an der Universität daselbst und Mitdirektor der preuß. Geologischen Landesanstalt. Als akademischer Lehrer hat er
sich viele Verdienste um die Belebung der exakten geolog. Forschungen im Sinne und GeisteLeopold von Buchs
erworben. Er schrieb «Beiträge zur Kenntnis der Versteinerungen des rhein.
Übergangsgebirges» (Berl. 1837),
«Über eine Kohlenkalkfauna von Timor» (ebd. 1865),
«Über einige Cephalopoden aus dem Muschelkalk der Alpen und über verwandte Arten» (ebd. 1867). Auch ist unter seiner Leitung
die «Geologische Karte von Preußen und den thüring. Staaten» (im Maßstabe 1: 25000) in der Ausführung
begriffen.