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Clemens, Historien- und Porträtmaler, geb. zu Aachen, bezog 1837 die Akademie in Düsseldorf, wo er Schüler von Karl Sohn wurde. 1841 ging er zu seiner weitern Ausbildung, namentlich in koloristischer Beziehung, nach Paris, besuchte die Ateliers von Delaroche und Ary Scheffer und eignete sich vieles von der Farbengebung des erstern an. Unter der Leitung des letztern malte er teils für den Kupferstich, teils für kleinere französische Kirchen Kopien nach Raffael, Andrea del Sarto, Tizian, Rubens und Murillo, was ihm eine vorzügliche Technik und eine Bravour der Farbe beibrachte.
Nach diesem sechsjährigen Aufenthalt in Paris war aber von der Düsseldorfer Schule wenig mehr zu erkennen. Am glücklichsten bewegt er sich in der romantischen Geschichte, wo die malerische Tracht, die prächtigen Stoffe, die Waffen und Geräte ihm Gelegenheit zu geschickten Arrangements und glänzendem Kolorit geben, während den Köpfen und dem Ausdruck die tiefere Charakteristik fehlt. Als seine bedeutendsten Bilder werden genannt: Romeo und Julie (1844), die Flucht Maria Stuarts von Lochleven über den See (Nachtstück, 1846), die Elfen nach Tieck (1847), Tasso am Hofe von Ferrara sein «Befreites Jerusalem» vorlesend (1850), der Sängerkrieg auf der Wartburg (1851), Erziehung der ¶
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Maria durch Anna und Joachim (1852), Findung des Moses (1862), Lorelei (1867), die sehr gelungene Judith (1873, Museum in Köln). Seit einigen Jahren malt er fast nur Porträte, die seltener in die Öffentlichkeit treten, z. B. des Erzbischofs Clemens August Droste zu Vischering (1869), des Generals v. Blumenthal u. a.