Bewegungen
(Evolutionen). Die Bewegungen geschlossener Truppenkörper bezwecken entweder 1) einfache Ortsveränderung vorwärts oder rückwärts, dies erfolgt durch den Frontmarsch (s. d.); oder 2) Veränderung der bisherigen Front, durch Schwenkungen (s. d.); oder 3) Veränderungen der Formation, darunter besonders wichtig der Übergang aus der Linie in die Kolonne und aus der Kolonne in die Linie.
Der Übergang aus der Linie in die Kolonne kann erfolgen durch die Wendung, durch Abbrechen, durch Abschwenken und durch Hintereinanderschieben (Ployieren). Der Übergang aus der Kolonne in die Linie erfolgt entsprechend durch die Wendung, durch Aufmarsch, durch Einschwenken und durch Auseinanderziehen oder Deployieren. Ist die Kolonne auf eine der vier genannten Arten nach rechts gebildet worden (d. h. durch Rechtswendung, Rechtsabbrechen, Rechtsabschwenken, Rechtsployieren), so muß sie sich nach der entgegengesetzten Seite entwickeln (d. h. in obigem Fall durch Linkswendung, Linksaufmarschieren, Linkseinschwenken, Linksdeployieren), wenn die Linie wieder normal hergestellt werden soll; entwickelt sich die Kolonne nach derselben Seite zur Linie, nach der hin sie gebildet worden, so wird die Linie in der Inversion gebildet. - In frühern Zeiten betrachtete man eine zur Inversion führende Bewegung, weil die gewohnte normale Ordnung der Truppe störend, als ein wenn irgend möglich zu vermeidendes Übel; die modernen Anschauungen legen auf den Unterschied zwischen normaler Ordnung und Inversion keinen Wert und verlangen, daß es für eine Truppe ganz gleichgültig sein soll, ob sie sich in der normalen Ordnung oder in der Inversion befindet.