Flecken im braunschweig.
Kreis
[* 3]
Holzminden, an der
Bever, mit
Schloß, 2
Kirchen, 1 Arbeitshaus und 1 Erziehungsanstalt
(»Wilhelmstift«) und (1880) 2101 Einw.
Nach Bevern
ist die
Linie
Braunschweig-Bevern genannt, ein apanagierter
Zweig der
Wolfenbütteler
Linie, der 1787 entstand,
hier residierte und mit dem
Herzog
Karl
Friedrich
Ferdinand erlosch.
August
Wilhelm,
Herzog von
Braunschweig-Bevern, preuß.
General, geb. zu
Braunschweig
[* 4] aus einer
Nebenlinie
des
Hauses
Wolfenbüttel,
[* 5] trat 1731 in preußische
Dienste,
[* 6] nahm an dem Rheinfeldzug von 1734 sowie am ersten
und zweiten
Schlesischen
Krieg teil, wurde 1746
Kommandant von
Stettin
[* 7] und 1750
Generalleutnant. Zu Anfang des Siebenjährigen
Kriegs führte Bevern
eine aus pommerschen Regimentern bestehende
Kolonne nach
Sachsen
[* 8] und
Böhmen
[* 9] und befehligte
bei
Lobositz,
wo er beim Ausgehen der
Munition durch einen Bajonettangriff den
Sieg entschied, den linken
Flügel. Am schlug
er die
Österreicher unter
Königsegg bei
Reichenberg,
[* 10] worauf er sich mit
Schwerin
[* 11] vereinigte und an der
Schlacht bei
Prag
[* 12] teilnahm.
Nach derselben wurde er mit 20,000 Mann
Daun entgegengeschickt, wagte aber denselben nicht anzugreifen, worauf
es der König that und die
Schlacht von
Kolin
[* 13] verlor. Ende
August erhielt
er den Oberbefehl gegen die
Österreicher in der
Lausitz.
Hier wurde er aber zuerst 7. Sept. bei
Moys und 22. Nov. bei
Breslau
[* 14] von dem überlegenen österreichischen
Heer unter
Herzog
Karl von
Lothringen geschlagen und geriet selbst in Gefangenschaft, wurde indessen schon im Mai 1758 wieder
freigegeben.
Friedrich II. schickte ihn darauf als
Gouverneur nach
Stettin. Zum
General der
Infanterie befördert, schloß Bevern
1762 den
Waffenstillstand mit den
Russen, zog dann von neuem ins
Feld und siegte bei
Reichenbach
[* 15] über die
Österreicher. Erstarb als
Gouverneur von
Stettin. Bevern
war ein trefflicher
Taktiker und tapferer
Soldat, aber zum
Feldherrn fehlten ihm die Selbständigkeit
des
Geistes und die
Kraft
[* 16] des
Willens.