Bettelmönche
(Mendikanten), die Mönche solcher Klöster, welche ihrer ursprünglichen Regel zufolge kein Eigentum besitzen durften, sondern auf die milden Gaben angewiesen waren, welche von ihnen eingesammelt wurden; so die Franziskaner, Dominikaner, Augustiner, Serviten und Karmeliter. Gerade der Bettel brachte diese Mönche in beständige Verbindung mit dem Volk, dessen Prediger, Lehrer und Gewissensführer sie um so mehr wurden, als gerade die Armut eine dem Volk erkennbare und populäre Steigerung der Askese darstellte. Da sie mit Privilegien ausgestattet und der episkopalen Aufsicht entzogen wurden, so daß sie z. B. überall predigen, Beichte hören, Messe lesen durften, so schlossen sie sich um so unbedingter an die römische Kurie an. Auch der Universitäten bemächtigten sie sich, und der Streit der Franziskaner und Dominikaner (Thomisten und Scotisten) beherrschte lange die Wissenschaft.
Während die päpstliche
Hierarchie den antihierarchischen, mystisch-asketischen
Geist in den
Spiritualen und
Fraticellen der
Franziskaner zu bekämpfen hatte und später der Augustinerorden fast ganz der
Reformation beitrat, wurden anderseits besonders
die
Dominikaner die Fanatiker der
Inquisition und des bigottesten
Aberglaubens. Was die innere Einrichtung
der Bettelmönc
hsklöster anlangt, so waren für das Einsammeln der milden
Gaben besondere
Mönche, die sogen. Terminanten,
bestellt, die zur Erleichterung ihres
Geschäfts in den
Städten eigne Terminhäuser hatten.
Bald bildeten sich nach denselben
Regeln auch Frauenorden und gewannen weite Verbreitung. Weiteres hierüber in den
Artikeln über die einzelnen
Orden
[* 2] und im Art.
»Kloster«.