Betrüben
§. 1. Einem bald unvorsätzlich, bald vorsätzlich, letzteres entweder in böser oder in guter Absicht, Traurigkeit und Herzeleid verursachen.
Weil du uns betrübet (irre gemacht) hast: so betrübe dich der HErr an diesem Tage, Jos. 7, 25. 1 Chr. 2, 7.
Ach meine Tochter, wie beugest du mich, und betrübest mich, Richt. 11, 35.
Der Allmächtige hat mich sehr betrübet, Ruth 1, 30. 21.
Und ihre Widerwärtige betrübte sie, 1 Sam. 1, 6. 7.
Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Ps. 48, 6.
Sie betrübten (entrüsteten) ihm (Moses) sein Herz, Ps. 106, 33.
Ein Unbarmherziger betrübt auch sein Fleisch und Blut, Sprw. 11, 17.
Wer sein eigenes Haus betrübt (Haushaltung versplittert), der wird Wind (nichts) zum Erbtheil haben, Sprw. 11, 29.
Der HErr verstößt nicht ewiglich; sondern er betrübet wohl, und erbarmet sich wieder nach seiner großen Güte, Klaget. 3, 31. 32.
Denn er nicht von Herzen die Menschen plaget und betrübet, ib. v. 33.
Darum, daß ihr das Herz des Gerechten fälschlich betrübet, die ich nicht betrübet habe, Ezech. 13, 22.
Daniel machten seine Gedanken betrübt (bestürzt), Dan. 4, 16.
Liebes Kind, pflege deines Vaters im Alter, und betrübe ihn ja nicht, so lange er lebt, Sir. 3, 14.
Wer seine Mutter betrübet (erzürnet), der ist verflucht vom HErrn, ib. v. 18.
Betrübe den Dürftigen nicht in seiner Armuth (laß ihn nicht lange warten), Sir. 4, 2. c. 18, 15.
Spiele mit ihm (deinem Kinde), so wird es dich hernach betrüben
,
Sir. 30, 9.
So aber dein Bruder über deine Speise betrübet wird, so wandelst du schon nicht (mehr) nach der Liebe, Röm. 14, 15.
Betrübet nicht den heiligen Geist GOttes (menschlicher Weise, zu reden, damit er euch nicht seine Gnade
entziehe, oder auch ihn insofern er in uns und im wahren gläubigen Herzen wohnt, betrüben
), damit ihr versiegelt seid (bis)
auf den Tag der
Erlösung,
Eph. 4, 30.
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§. 2. JEsu Ergrimmen und Betrüben
Joh. 11, 33. geht nicht auf seinen Unwillen gegen den Tod, als der Sünden Sold,
sondern jenes auf den heiligen und starken Unwillen JEsu über den Unglauben, der ihm hier selbst in den gläubigen Freundinnen
hemmend entgegentrat; dieses auf die tiefe Erschütterung und Traurigkeit, welche die Lage des Lazarus,
ein Bild des menschlichen Elendes, vgl.
Marc. 7, 34. in JEsu Seele erregte.