Stadt in
Palästina,
[* 4] die
Heimat der großen
Männer des
StammesJuda, besonders des
David,
daher die Stadt
Davids genannt
(Luk. 2,4, 11). Bethlehem lag an der Gebirgsstraße nach
Ägypten
[* 5] und wurde deshalb von Rehabeam befestigt.
Nach dem Exil wurde es neu besiedelt, doch sind seine Bewohner im 4. Jahrh.
v. Chr. nicht mehr
Judäer, sondern Nachkommen
Kalebs, die von
Hebron aus nach Norden
[* 6] vorgedrungen waren. Da es zur Landschaft
Ephrat gerechnet wurde,
so wird es
1 Mos. 35,19. geradezu so genannt.
Der Ruhm B.s gründet sich darauf, daß nach den
Evangelien des Matthäus, Lukas und
JohannesChristus dort geboren worden ist.
Die Herberge
Luk. 2,7. ist seit der Mitte des 2. Jahrh.
als eine
Höhle bekannt, die wahrscheinlich schon unter dem
KaiserKonstantin mit einer schönen, ziemlich gut erhaltenen
Basilika
[* 7] (im
Osten des jetzigen Dorfs) überbaut wurde und noch jetzt, freilich in einer seit dem 8. Jahrh.
völlig veränderten Gestalt, gezeigt wird. Die ursprüngliche Länge derBasilika
(Atrium, Vorhalle und
Schiffe
[* 8] mit
Apsis) betrug 108,50 m, die
Breite
[* 9] 28,50 m. Jetzt ist nur noch der östlichste
Teil, die durch
Säulen
[* 10] geteilten
Schiffe mit einem spitzen Balkendach, in einer Länge von 58 m erhalten. Das Mittelschiff, neben dem zwei niedrigere und
schmälere Seitenschiffe laufen, wird von einem gleich breiten Querschiff durchschnitten, dessen
Enden
(S. und N.) ebenso wie das Ende des Langschiffs (O.) in
Apsiden¶
mehr
auslaufen. Unter der Kreuzung, dem Chore, befindet sich die Geburtsgrotte Christi, zu der man auf mehrern Treppen
[* 12] hinabsteigen
kann. Sie ist von 32 Lampen
[* 13] erhellt, mit Marmor, Teppichen und Gemälden überreich ausgeschmückt. Die Geburtsstätte ist
durch einen silbernen Stern auf dem Boden einer Nische bezeichnet. Nach W. stoßen verschiedene Felsengemächer
an, darunter das Grab und die Kapelle des heil. Hieronymus; nach S. und N. sind Klöster der Armenier, Griechen und Lateiner
an die Kirche angebaut. Bethlehem (Bet Lahm) liegt 10 km südlich von Jerusalem,
[* 14] mit dem es jetzt durch eine Fahrstraße verbunden
ist, hat 5000 meist christl. E., die sich von Acker- und Weinbau, von Viehzucht
[* 15] und durch Schnitzarbeiten
(Steine und Perlmutter) ernähren. Eine alte Wasserleitung
[* 16] von den sog. Salomonischen Teichen nach Jerusalem giebt von ihrem
Inhalt auch an ab. (S. Stätten, heilige.)