Bethesda
§. 1. Ein Haus der Gnade und Barmherzigkeit. Ein Teich beim Schafhaus zu Jerusalem, wobei ein Spital mit fünf Hallen erbaut war, in welchem viele Kranke lagen, die da warteten, bis das Wasser von einem Engel, der hernieder fuhr, bewegt wurde; denn welcher Kranke hierauf zuerst in den Teich stieg, der wurde gesund, die Krankheit, welche er an sich hatte, mochte beschaffen sein, wie sie wollte. Daselbst heilte JEsus einen, der 38 Jahre krank gelegen, Joh. 5, 2. 7. S. Robinson II. 158. 159.
§. 2. Woher die Kraft der Gesundmachung gekommen, davon findet man allerhand Muthmaßungen. Einige wollen es dem Opferblut, welches durch die Röhren in den Teich geführt wurde, zuschreiben;
Andere dem heiligen Feuer, welches da von den Priestern sei verborgen gehalten worden, 2 Macc. 1, 20. Es ist aber solches nur um die Zeiten des Heilandes zum Zeichen seiner Gegenwart, und nicht immerdar zuvor geschehen;
weil sonst Niemand dessen gedenkt;
fast wie bei uns Gesundbrunnen zu entstehen und wieder zu vergehen pflegen, und also der göttlichen Vorsorge und Allmacht, welche überschwenglich thun kann, Eph. 3, 20. einzig und allein zuzuschreiben.