(Bestaudung), die
Bildung von Seitentrieben an den untersten, über der Bodenoberfläche erscheinenden Stengelgliedern
krautartiger
Gewächse, welche in einem gewissen
Alter normal oder infolge kräftiger
Ernährung eintritt. Insbesondere redet
man von Bestockung bei den Getreidepflanzen, wo sie schon bald nach der
Keimung beginnt und von besonderer Bedeutung
ist, weil aus jedem dieser
Triebe ein ährentragender
Halm sich entwickeln kann, also die
Fruchtbarkeit der
Pflanze mit der Reichlichkeit
der Bestockung zusammenhängt. Je besser ein
Feld bearbeitet und gedüngt wurde, und je günstiger die
Witterung nach dem
Ausgang der
Saaten ist, um so besser die Bestockung; dem entsprechend ist auch bei diesen günstigern Vorbedingungen das Saatquantum
zu verringern. Ob starke Bestockung bei dünner
Saat höhern
Ertrag bringt als starke
Saat und geringe Bestockung, ist zwar von der
Praxis angenommen,
durch exakte
Versuche aber noch nicht bestätigt.
bei den Gramineen
[* 2] das Hervortreten von Seitentrieben neben dem aus dem Samenkorn erwachsenen
Haupttriebe, was zur Folge hat, daß aus einem Samenkorn eine größere Anzahl von Halmen entstehen kann. Die Seitentriebe
erzeugen ebenso wie der Haupttrieb Blüten und Samen,
[* 3] und hierauf beruht die große Fruchtbarkeit der Gramineen. Je weiter voneinander
entfernt die Samenkörner in den Boden gebracht werden, desto stärker ist die Bestockung eines jeden einzelnen,
und umgekehrt. Während die Bestockung beim Anbau der Körnerfrüchte bis zu einem gewissen Grade¶
mehr
erwünscht und notwendig ist, ist ein Übermaß wieder schädlich, da die Samen der Seitentriebe sich später ausbilden als
die des Haupttriebes, was eine ungleichmäßige Reifung derselben zur Folge hat. Die Bestockung des Roggens findet
bei seiner verhältnismäßig frühen Aussaat im Herbst und raschen Entwicklung im Frühjahr vorzugsweise im Herbst statt,
die des Winterweizens im Frühjahr.