(Bessi), Volk im nordöstlichen Thrakien, am Hämos, mit dem Hauptort Uskudama, behauptete
unter eignen Häuptlingen lange seine Freiheit, bis es 70 v. Chr. von den Römern unter M. Licinius Lucullus unterworfen ward.
Octavius verwandelte das Land in eine römische Präfektur, Bessica.
Johann von, Dichter, geb. 8. Mai 1654 zu Frauenberg in Kurland, wo sein Vater Prediger war, widmete sich zu Königsberg
dem Studium der Theologie und begleitete dann einen jungen kurländischen Edelmann, v. Maydel, 1675 auf die Universität Leipzig,
wo er sich dem Studium der Jurisprudenz zuwandte. Er wurde 1680 kurfürstlich brandenburgischer Rat, dann Legationsrat, in welcher
Eigenschaft er 1684 als kurfürstlicher Resident nach London ging. König Friedrich I. von Preußen ernannte
ihn 1690 zum Zeremonienmeister und Hofpoeten und erhob ihn in den Adelstand. Im J. 1701 wurde er Oberzeremonienmeister, 1702 auch
Zeremonienmeister des Schwarzen Adlerordens.
Unter Friedrich Wilhelm I., welcher mit den überflüssigen Hofchargen auch die des Hofpoeten abschaffte, aller seiner Ämter
entsetzt, geriet er in die drückendste Lage, bis er 1717 als Geheimer Kriegsrat und Zeremonienmeister nach
Dresden berufen wurde. Hier starb er 10. Febr. 1729. Besser gehörte zu den höfischen Gelegenheitsdichtern seiner
Zeit; seine zahlreichen, mit mythologischem Prunk ausstaffierten Gelegenheitsgedichte waren matt und weitschweifig, seine
»galanten« Gedichte schamlos und widrig lüstern. Eine vollständige Ausgabe besorgte König (Leipz. 1732).
Eine treffliche Biographie Bessers findet sich in Varnhagen v. Enses »Biographischen Denkmalen«, Bd. 4 (3.
Aufl., Leipz. 1872).
Wenn eines, mit dem andern verglichen, mehrere Vortheile, Nutzen, oder Gaben hat, so ists besser. Es kommt
unter andern vor:
Es ist besser, ich gebe sie dir, als einem Andern, sprach Laban, 1 Mos. 29, 19.
Es wäre uns ja besser, den Egyptern dienen, denn in der Wüste sterben, 2 Mos. 14, 12.
Ist nicht eine Rebe Ephraims besser, denn die ganze Weinernte Abiesers? Richt. 8, 2.
Welche dir besser ist, denn sieben Söhne, Ruth 4, 15.
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Gehorsam ist besser, denn Opfer, und Aufmerken besser, denn das Fette von Widdern, 1 Sam. 15, 22.
Ich bin nicht besser, denn meine Väter, 1Kön. 19, 4.
Und der König gebe ihr Königreich ihrer Nächsten, die besser ist, denn sie, Esther 1, 19.
Habe ichs nicht getroffen, so lehre du michs besser, Hiob 34, 32. (unterweise mich eines andern.)
Das Wenige, das ein Gerechter hat, ist besser, denn das große Gut vieler Gottlosen, Ps. 37, 16.
Denn deine Güte ist besser, denn Leben, Ps. 63, 4.
Denn Ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser, denn sonst tausend, Ps. 84, 11.
Weisheit ist besser, denn Perlen, Sprw. 6, 11. weder Gold, c. 16, 16. denn Stärke, Pred. 9, 16.
Der Gerechte hat es besser, denn sein Nächster (sucht seinen Nächsten zu bessern); aber der Gottlosen Weg verführet sie
(macht sie irre und bringt in Elend), Sprw. 12, 26.
Es ist besser, ein Gericht Kraut mit Liebe, denn ein gemästeter Ochs mit Haß, Sprw. 15, 17. c. 17, 1.
Es ist besser wenig mit Gerechtigkeit, denn viel Einkommens mit Unrecht, Sprw. 16, 8.
Ein Geduldiger ist besser, denn ein Starker, ib. v. 32.
Ein Armer (der gerne mehr Gutes thun wollte, und nicht kann) ist besser, denn ein Lügner (der sein Wort
nicht hält), Sprw. 19, 22.
Oeffentliche Strafe ist besser, denn heimliche Liebe, Sprw. 27, 5.
Es ist besser, eine Hand voll mit Ruhe, denn beide Fäuste voll mit Mühe und Jammer, Pred. 4, 6.
Ein gut Gerücht ist besser, denn gute Salbe, Pred. 7, 2.
Es ist trauern (Ps. 119, 71. Esa. 28, 19.). besser, denn lachen, ib. v. 4.
Das Ende eines Dinges ist besser, denn sein Anfang, ib. v. 9.
Besser ists, keine Kinder haben, so man fromm ist, Weish. 4, 1.
Es ist nichts bessers, denn GOtt fürchten, Sir. 23, 37.
Gesund und frisch sein ist besser, denn Gold, Sir. 30, 15.
Es ist besser sterben, denn betteln, Sir. 40, 29.
Es ist besser, daß eines deiner Glieder verderbe, als daß der ganze Leib in die Hölle geworfen werde, Matth. 5, 29. 30.
Es ist besser freien, denn Brunst leiden, 1 Cor. 7, 9.
Besser wäre es ihm (dem Messias; es wäre ihm viel bittrer Schmerz und Gram erspart worden), wenn derselbe Mensch noch nie
geboren wäre, Matth. 26, 24.
Es ist uns besser, ein Mensch sterbe für das Volk, denn daß das ganze Volk verderbe, Joh. 11, 50. (sagt
Caiphas, in diesen selbstsüchtigen Worten einen höhern Sinn, als er ahndete, gleichsam prophetisch aussprechend.)
Christum lieb haben, ist viel besser, denn Alles wissen, Eph. 3, 19.
Es wäre besser, daß sie den Weg der Gerechtigkeit nicht erkannt hätten etc., 2 Petr. 2, 21.
Nun aber hat er ein besseres Amt erlangt, als der eines bessern Testaments Mittler ist, welches auch auf
bessern Verheißungen (Leben und Seligkeit) stehet, Ebr. 8, 6.
Ist es nicht besser, wir ziehen wieder in Egypten, 4 Mos. 14, 3. Besser, denn sieben Söhne,
Ruth 4, 15. Salomo einen bessern Namen machen, 1Kön. 1, 47. Einen bessern Weinberg dafür geben, 1Kön. 31, 3. Weisheit
ist besser weder Gold,Spr. 16, 16. Besser niedrigen Gemüths sein,Spr. 16, 19. Besser einem Bären begegnen, denn einem
Narren,Spr. 17, 12. Es ist besser in das Klaghaus gehen, Pred. 7, 3. 6. Einen bessern Namen geben, Jes.
56, 5. Es ist dir besser, daß eines deiner Glieder verderbe, Matth. 5, 39. 30. Marc. 9, 43. 45. Ihr seid besser, denn viele
Sperlinge, Matth. 10, 31. Luc. 13, 7. 34. Wie viel besser ein Mensch, denn ein Schaf, Matth. 13, 13. Besser,
daß ein Mühlstein an seinen Hals gehänget werde, Matth. 18, 6. 8. 9. Marc. 9, 43. Schläft er, so wird es besser mit ihm,
Joh. 11, 13. Bei Christo zu sein, welches auch viel besser wäre,Phil. 1, 33. So viel besser geworden,
denn die Engel, Hebr. 1, 4. Wir versehen uns aber Besseres zu euch, Hebr. 6, 9. Wird eingeführt eine bessere Hoffnung, Hebr.
7, 19. Jesus gar viel eines bessern Testaments Ausrichter geworden ist, Hebr. 7, 33. Eine bessere Habe im Himmel habt, hebr.
10, 34. Das Blut der Besprengung, das besser redet, denn Abels, Hebr. 13, 34.
Joh. von, Dichter, geb. 8. Mai 1654 zu
Frauenberg in Kurland als Sohn eines Predigers, studierte in Königsberg Theologie, später die Rechte, ward 1680 in Berlin kurfürstl.
Rat und eröffnete sich durch dem Hofgeschmack angepaßte Dichtungen sowie durch geschäftliche Gewandtheit eine glänzende
Laufbahn. Er wurde 1684 kurfürstl. Resident in London, 1687 Regierungsrat im Herzogtum Magdeburg, 1690 bei
der Erbhuldigung des prachtliebenden ^[] Kurfürsten Ceremonienmeister und geadelt, 1701 Oberceremonienmeister und Geheimrat. 1713 von
dem sparsamen Friedrich Wilhelm Ⅰ. entlassen, geriet er in Not, bis ihn 1717 August der Starke als Kriegsrat und Ceremonienmeister
nach Dresden berief. Hier starb er 10. Febr. 1729. Erfahren in Diplomatie, Staatsrecht, Gelehrtengeschichte,
besonders aber im Hofceremoniell, dichtete er nur nebenbei. B.s meiste Gedichte sind üppige und höfische Preis- und Gelegenheitsgedichte
im Geschmacke Hofmannswaldaus; das berühmteste hieß «Ruhestatt der Liebe».
Die vollständigste Sammlung seiner «Schriften» gab König (mit Biographie, 2 Bde., Lpz. 1732)
heraus, eine Auswahl der Gedichte enthält die «Bibliothek deutscher Dichter des 17. Jahrh.», Bd. 14 (ebd.
1838). Biographie B.s in Varnhagen von Enses «Biographischen Denkmalen», Bd. 4 (3. Aufl.,
ebd. 1887).